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eitiletfenbed 93ortt)ort biene folgenbe „33i>fs läufige CNfldrttttg" auö ber „93frner-3ettuti8" vom 4. Januar 1847:

„ÜWeine 9lu$meifuiig auö »'S ©egcnflanb

vielfacher 23efyie$ungen in ber (S^roeijetvrejJe ge* toorben, todljrenb bie teutfdje treffe ©tummJjeft barüber beobachten mu§. Uimrftanb, SRot)l)eit( fibte, Unbefanntf<$aft mit meiner $erfon, Unbefannt* fdjaft mit meinen ©Triften, Unbefanntfc$aft mit ben 3uftdnben meines Qkterlanbeö — baä ftnb bie Citel» len, toorauö bie meinen jener 23efyred>ungen fliegen. Sßer (Sljre beftyt, ber berfdjmdfjt cß, ber ]>o(t{ettf<$tn auf einen verfolgten SJfeinungggenoffen auefj nod> eine £e£jagb ber treffe ^u^ugefetlen; ber ver* fömäfjt c$, feine Carole bloS bei -ber ^olijei jtt Ijoleit, too f8 gilt, na$ ®rnnbfd($en unb felbfige* monnener Ueberjeugung urteilen; ber verfc^mdfjt

eä, jum gelben an einem fdjufcfofett grembeu 51t werben, freierem nt<$tö jur (Bette flefjt, nlö baS SBetoufjtfefa beö imfigennü^igfim greiljeit$jfreben$. 3» treffen 2higett bieö Streben ein 23erbre<$en ift, bett bebaure in-treffen Slugen cS eine ©c&anbe iß, ben Derarfjte tdj. 3$ fjabe bei jeber ©elegenljeit bie Oiecfytc ber <S4)tüei$ vertreten, tvit bie 9?ecfyte inet* ner SanbSleute; Ijabe mit (§ntf<$iebent)eit gefäntyft gegen SDefpofen, bie, man glaube eö mir, rott tont herein baS $enferfcf)tt>ert fo gut für bie ©etyretyet gef(^Iiffen Ijabeit, trie für meine Sanböleute. Unb bafür verfolgt matt mic§? Üöefje einer $Rej>ubttf, bie ftcfj fcont SDeftpotiömuö $ur *PoIi$eiau|Mt fyerabtrütbi* gen Ifijjt gegen iljre eigenen *J3rm$t>iett!

3$ fjabe fein in ber ©cfctreij gefugt um bett $reiä ber Gritiebrigutig, alö fhtmmeö Dpfer rot)er 33erfofgung§fucbt ini$ unter bie güpc rott — „Ofefcublifattern" treten ju Iajfcu. «§ält matt mt<$ für redjtloä alö grembling, fo bin i<$ triebt re^tloö alö 3Wenf$, tmb alö 3Menfc$ toerbe tc$ mein 9te<$t jn vertreten tmffen, tro eS aud) fei/'

fi. £>Ctlt)C"*

mi (Sommer binburd) jfi mir vergönne getvefen, in bcm frpfialleneit Gaffer be$ ^üricberfeeS meinen fo* nigfid>?preugtfd)en ltutertf)aneuleib rein $u tvafdjen. 3cf) fam nad) 3&rtcf) nod) mir allerlei fopafen $ummf>eiten behaftet unb fogar, wie auä bem ber Regierung

fo anßößig gewefenen „Stecfbrief" $u erfefjen, nod) von bem ©lauben an efitett „gefefclicben im ^Jolijei'

ober 3>efpcteujlaate befeffen. 2IU biefer pofitifd)e ?lu$fafc, von bem aud) bie gefunbefte Statur in ber prenfHfd)en ^olijeiluft nicht frei $u bleiben pflegt, tft von bem ffa* ren Sttpemvaffer binraeggefthroemmt morbeit; bie ^SeUen ber Ctmmat haben if)ii ^'»abgetragen in ben 9^f>ein linb biefer getreue Untertban bat ihn tvieber att ben Stranb geworfen, von bem er berftammt. £iefe Söofjfthat habe td) meinem Slufenthalt in >{ürtd) ju verbanfen. $od) meine fcböuften ©linneruitgen au bie herrlichen Ufer betf ,3ürid}erfeed fftib bie, meldje fcbtvarj auf Weiß ber teilt* fd)eu '-Polijei, uub fogar bem SKinifter 2lbef, unb fogar bem $oitig tfubtvig von »öaverfaub vor ?higeit liegen uub ihnen fo viel tfepfbred>eit$ vrrurfad)t Ijabeu. 3d) habe ben JEeäpoteit SBabrhette» gefaßt/ tie fie frii^er nie ge* hört; lcf> f)abe meinen Canbäleuten eine Sprache gelehrt, bie feinen anberit Itcbergang metjr juläßt, al$ jur^hat; fur$ id) glaube ber greibeit wäbreitb nteineö SlufentbaltS in 3üricf) mehr genügt ju haben, alö id) unter ben gen ber teutfdjen Spolijei in meinem gangen ßebeit ge* fonnt hätte. 3a, meine £>errn, ba$ §abe icf) getbait, bad finb bie $f)aten, auf bie icf) flof^ bin, obfdjoit fogar //9?epubfifaner" nemnfdjwad) barüber werben; baö finb bie Verbrechen, bie ich trofc ber gegen mtd) oeranftalteten $>efcjagb unbegreiflicher Söeife noch immer nicht bereue, benn icf) leite nun einmal an bem unheilbaren Hebel, bie greifjeit über 2lHeö $u fieben unb bie $edpotm über 3lHe$ |u baffen.

3ttan fleht, wie viel Urfadje id) habe, au ^"mcb mit ftreube unb Erhebung $urücfjubenfen. bebarf blo$ biefer Erinnerung, um allen ?lerger, ben meine 3t uö* weifung in mir erweefen mußte, nteber$ufd)lagen, unb ben reichen ©toff $u ÜHalicen unb $3itterfeiten, ben man mir aufgebrangt hat, »on ber #anb |u weifen. ?lud) bin id) nicht fo malfjennet, meine SBegweifuug höher anjufdjlagen alö baö gewahrte Slfyl, unb burdj ben (5in> bruef ber erflerit mein Cfrfenntlichfeitdgefwbl für baä lefc* lere oerbrängen $u laffen. 3>te 3üricf)er Regierung foK nicht barüber $u ffagen haben, baß t'd), wie 2lnbere in ähnlichen gafleit gethan, ihr Verfahren gegen mtd) $um Slmüfement ber $>e$poten mit 3"biäfretioiten ober £d)mä* hungen erwibere, benn id) weiß, waä ein SWaun ooit Slnftanbägefühl ftd) unb 2lnbern fchulbig iß, unb räche mich nicht auf hoffen metue^ ^riugipö. Sind) fpricht mau mit Slepublifaitern eine aubere Sprache altf mit $e$poten,

benen man bie f3af)rf)eit jeiititrrtoeife an beit £opf mirft, um einiger 3)?a§ert nacfyubofen, maä matt unter ihrer, ^enfiir bat »erfätimen muffen. Sei atfo bie ^iiridjer Regierung oon oorn bereiit t>crfTd)frt^ baß baäjentge, maä irf) ju fagen habe, feine getnrfeligfeit gegen jle $ur Duelle tjat. ?Jm liebften wäre e$ mir, über meine <&ad)t gängtief) fdnoeigen $u fottnen. mar bieg aud) Mnfangö meine 2Ibfid)t; td) gebaebte mid) mit jenem ©(eidjmutf) unb £umor, bett ein SEenfrf) in meiner Cage jtd) alä SReifegefäbrten gujugefellen fu(f)ett muß, in bie Itmjlanbe gu fügen unb meine Söegwetfnttg alä eine Herfefcung im 2>ieitfte ber Freiheit hinzunehmen. 2>a eä aber barauf abgefebeti t'jt, biefe 93erfefcungen feitt Cfttbe nehmen $u laffen, unb ba fcaä blinbe £)alloh ber treffe mir gar feine SRube gönnen ju motten fd)eint, fo fann td) eine nähere 23efpredning meiner Sacfte md)t mehr umgetm. Sri) bin fte mir fdjulbt'g, id) bin fte meiner ftamitte fdmfbig, icf) bin fie meiner Iitterarifd)*politifd)en Stellung fcbulbtg, td) bin |7e meinen ßanbeleutcu, id) bin ffe am ($nbe ben ©d)tt>et$em felbft fdjulbig. 3d) toerbe eine furje ©efd)id)te meiner ©egweifung geben unb einige allgemeine Öemer* futtgen bamit oerbiuben.

3m $erbfl 1844 flol) tri) nuö tfoln itarf) Belgien, um ber llnterfud)ttug£baft in einem ju entgehen,

meldjett man mrgen meiner ©djrift „bie preußifd)e reaufratie" gegen mid) eingeleitet hatte. SKeiite Sflfcfidjt mar, mid) jur ^eit ber Itrtbeilfpredjung bem Siebter $u (ielleu. 2>urtf) ein Verfahren jebod), baö fduturftracfä gegen alleö 5?ed)t unb <S5efe& ging, nothigte man mid), im Sluelanbe $tt bleiben. ?luf biefe ^erattlaflung gab id) in Sörujfel einen „<Stfefbiirf" gegen bie preupifdje

gierung herauf, al$ (£rwiberung auf bie Stecfbriefe, womit ffe mich i« i'ftr^m gefe^wibrigen Verfahre« wie einen Räuber uub SRörber »erfolgt hatte. £er „Stecf* brief," befielt Signalement jeber Äenner al£ treffenb bezeichnete, fanb in £eutfchfaitb ben aU.qemeinficn An* flang, unb jeOer greijTmtige freute fTcb^ baß eine ©ewaft, welche ficf> Clcö ertauben $u fönnen glaubte, entlieh ei» neu ©egner gefunben, ber ihr ben $aitbfd}itb bi'reft in'ö ©ejTdjt warf, öineit anbern (Siubrucf jebod) machte bie* fer „Stecfbrief" in ,3ürid), wohin ich im grübliitg 1845 überftebelte. Sftan bewilligte mir bort bem grembeugefefc gemäß ben Aufenthalt für je fed)3 Monate. Sn ber fpäter erneuerten AiifentbaltöbewiUigung würbe aber bie gortbauer meiueö Afplö u. 31. an bie *8ebtugung gefnnpft, baß id) feine ©djrifteu von ber Art be$ „©tecfbrtefö ffe feien gebrucft, wo e£ immer fei, mehr herausgebe. 3d) erfläre mir biefe $3ebenflid)Feit au$ ben tu Rurich herrfchenbeu Anflehten über Legalität uub Autorität, bie id) nicht theifeu fattn. fommt namlid) meiner Anficht nad) bei ber Achtung, weldje für eine Regierung üt An* fprud) genommen wirb, »or allen fingen barauf au, baß eine folche Regierung ihrem begriff wirflid) entfpi icf)t. (Sine wahre Regierung ift weiter nichts alö ber freige* wählte Sftanbatar <beö Volfö jur 23eforgung berjenigeit Angelegenheiten, bie baö Volf nid)t fefbft beforgeit fatut. @ine „Regierung'' aber, welche über bem ©off fleht wie ber Viehzüchter über bem Vieh, welche baö Volf mit (Gewalt $u ihrem $Öerfjeug unb Veff&thum madjt, if! itt meinen Augen feine «Regierung, fie oerbient alfo aud) nicht bie ^iicffichteu, bie einer wirffiebeu Regierung gc> bübren, uub ift demjenigen redjtlfdj preisgegeben, ber fic, fei ed burd) ©ort ober $baf, 51t untergraben unb ju {Jürgen vermag. Soll id) ben Äaifer 001t Rnßfanb unb ben tföitig oon Greußen auf ©ine Stufe ber Red)t* mäßigfeit, 2ld?tung$mürbigfeit unb Unautaflbarfeit jlcUen mit beu Regierungen ber gebifbetereu £>d)mei$ unb 9fovb* amerifaS? 3d) faffe mir biefe 53eleibiguug be£ Republik fam'ömuö nidjt ju Sdjufben fcmnien. 3n .gürid) aber fdjctnt trofc bent Republifaniämuö ber 3rrtl)um ju be* ftehett, baß jebe „Regierung," weil ffe einmal herrfdjt, heilig gehalten, unb al$ Regierung, bem £Qort ober ber „Legalität" $u fteb, gefdjoitt merbeu muffe, Söenigftenä bat matt mir oerfidjert, baß attä foldien Sfnftdjteit ber „3lbfd)eu" hervorgegangen fei, melden bort mein „StecU brt'ef" erregt bat. ©enug, biefe Schrift mürbe al$ $8ahr* getdjen ber (Brenge aufgeflcUr^ bie id) nid)t überfebreiten foflre. 2Man wirb mir gugeßefoit, baß eine folcfjergctfaft marfirte (Brenge etue febr fdjmanfenbe ßinie ifL Sie gefthaltung berfelbett mußte nid)t bloß ber poli$eilid)eu, fonberit aud) ber fitterarifcheit tfritif anheimfallen, unb in ber Uebimg ber Icßterit mar id) offenbar $um furrenten ber Regierung gentad)t. 2>ie £>eraudgabe beä „Stecfbriefe" mar ein ber perfonlicbeu Reoandje megett eineö gegen meine ^erfon verübten Unrechte. 3>ariit befteht, mie id) aud) bei meiner (Siitoernabme oor ber Söegmeifuitg bemerkte, ihr fpejiftfcher £auptd)arafter. (5iite ähnlid)e Sdjrift aber iit perfönlidjen 3lttgelegeitbeiteu habe id) nicht mehr gefebriebett. 3tf nlfo bie mir gefteUte Sebingung erfüllt? S8er entfd)eibet e$? 3d) felbfl batte ju urtheüeit, aber nicht $u entfcfjetbeu.

$cd) eö fuhren biefe 53emevfuugen auf einen £)anpt* punft, nänilid) auf ben begriff beg Slfyfä unb beu au* gebft'djen Stfißbraud) beffclben.

*PoIih'fd)eit gfuchtlingen ein Afol git gewähren, itf eine (Shre unb ein Stecht, ba$ bei ottcn freien Golfern heilig gehalten wirb. SDIan geht bewußt ober unbewußt bavon auö, baß ber stampf für bie greiheit fein Vrr* brechen ijl; baß in einem freien Staate eine ©hre unb Pflicht wäre, wa£ in einem befpotifd) regierten mit 9lab unb ©algen beflraft wirb; baß bie Freiheit unb ber Äampf für biefelbe ein 53anb iß, welches alte jiüififTrte SWenfchen verbinbet, unb ein Verhäftniß ber Sympathie unb Srfiufcpflidjt unter ihnen begrünbet. 2>ie Vebiitgun* geit, weldje biefer Sympathie unb Schulpflicht ihre ©renze an weifen, finb im ungemeinen, nicht gefe&Iid) ftrirt uub bieß ift ein großer SWangel, welchem abzuhelfen eine Aufgabe beä 9?echt$gefiiM6 uitb ber Humanität fein foüte. deiner Anficht nad) gibt e$ feine haltbarere unb vernünftigere gefttfeffung jener 53ebingungen, alä in bem baß ber Schübling in firafgefefclidjer Beziehung thun bürfe, wad ben 53ürgertt beä befchüfcenben Staateß nach ben ©efefcen beffelben erlaubt fft. Stimmt mau nicht biefe ©efe$e alä 9?orm an, fo geräih mau iit baä biet ber SSiflfür, auf weldjem bie ©efafjr, Sufonfequeit» Zen, 3nhumatiitäten unb 9*obheiten ju begehen, nur allzu nahe liegt. 3ft bie Sicherheit beä Afalö abhängig von ben Anflehten unb ber perfonlicheit 2>itfpofTtion ber 9?e> gterenben, fo ift baä Afplrecht aufgehoben, (£6 fauu bann bem Schübling eben fo gut $ur S3ebingung gemad)t wer* ben, baß er nicht Xabaf raudje, al$ baß er feinen „Stecf# brfef" fchreibe; man fann ihm bann eben fo gut bie An* läge $u einer £)aublung zum Verbred)en machen, wie bie $>anblung felbft; ei hat bann gegen ihn eine SB&glichfeit baäfelbe (gewicht wie eine ^öirflichfeit; furjunt etf iü bann ber Schübling in ba$ bebtet einer Rechtlofigfeit »erwiefen, weld)e in einem freien Staate eine um fo größere Anomalie bitbet, ba matt ihm beu Schüfe ent* gtehen fann wegen berfelbett £anbluttgen, weldje ihm benfelben oerfdjafft hatten.

£>iefe einfache £ebuftion fuhrt auf bie rechtliche Rotbweubigfeit, bem ftreinbltttg, mie benfelben Schüfe, fo auch biefelben Strafen guguerfettnrn, welche ben (Sin* heimifchen gufommett, alfo ihn flrafgefefelid) bett £att» beäbürgern gleich gufieHen. (Sefchieht bieg ja toch im einen ftall; warum nicht im attbern ? ©efefet, id) hätte im Äatttou .äürieb einen $iebflat)l oerübt, mag märe bie $olge gemefen? £ätte man mid) weggewiefen? Schwerlid}! SWait hätte mich eingefperrt. ©efefet, id) „blutgieriger" 2D?enfd) hätte im Danton 3"rI£b einen SNorb begangen; waö wäre bie golge gewefen? £ätte man mich weggewiefen? Schwerlich! Sflan hätte mich gefopft. töobf* an, wenn man mid) im einen $all ttad) ben ©efefcen, unter benen id) lebte, bebanbelt haben würbe, warum foitnte eö nicht im anbern gefd)ebn? liegt ber ent* fcheibenbe 9?ed)töpunft, welcher ba$ ©efefe attwenben läßt, menn e$ ffd) um eilt Ärimittaloergehen, aber ba$ ©efefe auöfchließt, wenn ed ftd) um ein ^3reßoergehett battbelt? Slber noch mehr. C£ntfprid)t eö bem RecbtSgefübl, wenn ein ftrembling bie harte Strafe ber SUegmeifung wegen einer £>aitblung erleibet, wegen welcher ein (5inheimifcher nicht'einmal oor ©erid)t !>ätre gebellt werben fonnen? ©efffet bte Schweig etwa ©efefee gum Sdjufee ooit poten, welche aud) bie fd)weigerifd)e greibet't gu oernid)ten trachten? Jährlich nid)t! (Sin (£tnheimifd)er fantt bte 3>e$potett angreifen, wie er will, faitn Republtf prebigeu, wie er will, fatttt Staatötbeorieu »ber ba$ Jluäfanb ent« wtcfelu, wie er will. Äcm SDtatfd) wirb unb Fa»» ib» bafür in ?(»fpr»cf) nehmen. 3>ie Schweiz müßte it)rc eigne greibeit vernichten, it)re eigene» ^Prinzipien ver* bammelt, wen» eä anberS wäre. ($i»e ©re»$e gibt ec aber aud) hier. Sie wirb gebübet b»rd) be» Unterfchieb ZWifdjen geiflfger ßfnwirfung, welche »ad) be» ©efefce» unb beit ^prutjipten be$ CanbeS ein 9*ecf)t, unb jwifeben tl>atltcf> er Cfrinwtrfuttg, weldje verboten ifi. 5Sirt> bie Schweiz ihren bürgern bewaffnete (Singriffe, wirb ffe etwa greifdjaareu cjegen ba$ SluManb erlauben? Sicher nidjt. 9Iun, e$ wirb auch feinem Vernünftigen einfallen, ju erwarten, baß fte bergfeichen ben grentben auf Sd)wei* ^erhoben erlaube. wirb deiner erwarten unb ver* laugen, baß fie ben gremben geflatte, auö bem gefe$= liehen SRedjtägebiet beä £anbeö in baä utigefefcfidje ©ebiet beä^riegö überzugreifen unb bie Schweig in einen frie* gerifdjen J?onflift mit bemAuölanb zu bringen. Veim^rieg erft fommt ber völferrechtliche ^unft zur Sprache.

3tfan fel)e ficf) um in anbern Staaten. 3>ie Jtafiener, bie Pölert haben bie Verzweigungen ihrer „Verfchw'örungen" im ganjen granfreid), in Crngfanb, in Belgien, wo ffe nicht bloß bie treffe unb bie fonfligen greiheiten beä ßattbeä zu ibreit ^wecfeit ausbeuten, fonbern fonar erwie* fener SWaßen fortwäb.renb ihre großartige „Verfd)worung" gegen Dejlerreid), Greußen unb SRußfanb leiten. Serben jte barunt auSgewtefen? SWiemanb benft barau. gingen ffe aber an, in ben genannten Staaten Sofbateit zu werben, furzum 5?rieg zu organijTren, waö verfaffungSmäßig nur ben Regierungen zufteht, fo würbe man|ibueu febr bafb ZU erfennen geben, baß ffe bad gefefcfid)e (Gebiet be6 l'anbeö überfd)rttten bitten. SM an l)ä£t eo bort nidjt für eüt ^erbredien, *en ofterreid)ifd)en, preußifdjen unb ruf? fachen SeSpotitfmuö mit ben Waffen gu befäntpfen, bie jebern Bürger freiftehu , aber man hält eö für ein brechen, baß ba$ £anb, fei e$ burch frembe ober ©in* heimifdje, in einen tfrieg oermitfelt werbe, ber nicht ein Canbeäfrieg ift unb nicht burd) baö oerfaffung$mäßige Organ bed Holfeö begonnen wirb.

?Ufo baö ©efefe unb bie ^üerfaffung beö Ifaubeö bilben bie Rid)tfd)rtur. 3e ftrenger biefe Richtfchnur feftgehalten toiro, bejlo fefler fleht SRed)t unb Freiheit beö 2anbe$. ©itglaitb wirb ffcf) nicht burd) bie oereinigte 5tfad)t ber gangen ISelt gwiitgen laffen, einen einzigen Flüchtling auegumeifen, Seber Crnglänber fühlt, baß (6 (£hrenfad)e für ihn, baß eö feilt Stolg itf,

3)ie Freiheit unb Selbüftänbigfeit feineö ßanbed aud) ba nicht antafteit gu lafieu, wo er einen $remben, nament« lid) einen Scbüfelitig, barait £bfif nehmen läßt.

Rod) ein aubreä Moment foramt hierbei fix Betracht, wirb nämlich tfiflfcbweigenb oorauägefefet, baß berjenige Staat, meld)er burd) bie Freiheit eiiteä anbertt inforn* uiobirt merbeit faun, im Unrecht ifr. 2)?ait geht oon ber natürlichen Unterteilung aud, baß er eine Pflicht oerfäumt habe, inbent er feineu Söürgerit nicht biejemge Freiheit ein* geräumt, meld)e gur ©eltenbmadjnug ihrer Rechte im 3n> itern beö ßaubeö erforberlich ift. 2Wan flrtlt unwittfürlid) bt'e 3orberung an ihn, baß er, wolle er nicht mehr burch bie Freiheit eineä anbern Staate infommobirt werben, ffch mit bentfelbenauf&ie gleiche Stufe ber greiheit jMen folle. SWait ftellt ihm ben freien Staat al$ Regel entgegen unb mutzet ihm mit Recht gu, baß er, wenn ihm bie Regel unaitge* nehm ifl, aufboren fofle, Au$naf)me $u fein. SWir biefer Auffaffung beö Verbältniffeä bangt med) genau bie 23e< rechnuug beö ^acfjtheifö jufammeit, in welchen ber eine Staat burd) 2lu$übung ber fechte be$ anbern gejteUt werben faun. $>at bie Schweif jit fürchten, baß ihre öürger 53. von ber teutfeheu RegierungSpreffe burd) ^rebigten über bie Vorzüge be$ 5?önigtf)um$ unb burch Angriffe auf bie Repubfif $u „ Unterbauen" befehrt werben? Sie würfce über fotdje Verfudje lachen; nähme ffe biefelben aber ernft, fo würbe ffe iit ifcrer freien treffe hinreichenbe Waffen bejifcen, ben Singriff abjufchfagen, fie würbe ffd) in bem $ampf foldjer (Erörterung ber Vor* jüge ihrer Verfaffuug im ®egenfa& jn ben auälänbifchen nur um fo mehr bewußt werben unb nicht barau benfen, bie Augreifenben, wenn ffe fchweijerifdje gfi'ichtlinge waren, etwa auöweifen faflfeu gu wollen. Run, id) frage, warum feil ffe bie Auwenbung biefer ©runbfdfce nicht auf beiben Seiten perlangen? SSarurn foll ffe nicht bem Auälanb überlajfen, einjufebn, baß bie Sdjufb ber Wach« thetfe, welche man aud ber $3enit&ung ihrer greibeit her* leiten will, auf Seiten berer ju fud)cn ift, welche baburd) beitad)tbei(tgt werten f& litten? ^arum will ffe ffd) unb ihre Freiheit verantwortlich machen faffen für bie Sünben Anberer, welche burd) biefe greibeit bie $robe auf ihre Regierung^erempel machen fehen? Söarnm wiH ffe e$ fogar tbun ber $f)atfad)e gegenüber, baß ffe unb itjre Regierungen Xag vor Xag von ber fervifen auälän* bifdjeu treffe verfäftert unb befchinipft werben?

2)ie Sache ifl fo einfach, baß man nicht begreift, wie ffe noch ber ©egenjtanb ber 3>i$fufffon fein fann,

liegt nun fehr nah, baß berjenige, ber bie an*

geführten ©rünbe gtt entfraften fuebt, neben bem recht* liehen beit „pelitifdjen" ©ej7d)t$pnnft gur Sprache bringt •nnb bie £iefuffioit in baö ©ebiet ber Rücffid)ten »erlegt, welche bie pclitifcfje Klugheit gebiete. Ueber biefeit $unft werbe ich mir weiter unten einige 23emerfungen erlauben. £ier nur ftolgeitbe*. hanbelt fleh bei tiefer gaitjett Erörterung nur um 93enufeuttg ber febweigerifeben SßrejJ* freilieft gegen ba$ genffrte Jluälaitb. Run frage id), ob biefe ^enufeung notbwenbig gufammenhange unb vernichtet werbe mit bem Aufenthalt eineä Schriftjteflerö in ber Schweig, iit biefem unb jenem Danton ? SGt'rb bie Schweig, wa$ mau fo nennt, „fompromittirt" burd) beit Aufenthalt eineö Schrift flellerö auf ihrem ©ebiet, ober wirb fle „fompromittirt" burd) bie ^reßfreibeit, welche jener Sdjriftffetter benu&t? 3fl eö beim baö fd)weigerifd)e 23rob, ber fchweigerifdje 3Sein, bie fd)Weigerifd)e Cuft, bie ein folcher Schriftfteller igt, trinft unb atbmet, ober ift eö bie fchweigerifche Freiheit, ohne 3enfur ben potiömuä gu befämpfeit, maä möglicher, SSieife bem 2lu6< laub 'öeraulaffung gibt, bei bett fdjweigerifchen Regierun* gen ^lage gu führen? $ann id) nicht auö Slmert'fa ein SKanufcript nach äürid) fenben unb eö bort bruefett laffen? Äann id) nicht, wemt ich aud ber Schweig oertrieben bin, um fo rütffichtlofer ihre ^reßfreiheit benu&en?

eä alfo nid)t eine mahre ßädjerficbfett, ben SSohn* ort ali entfeheibenben ©ejuljtSpunff aufgufteHeit, bie Freiheit mit ber ©eograpbie gu befämpfen, bie 2)inte mit ber $rucferfd)Wärge gu oerwechfeln, unb bie sperfon büßen ju laffen für bie greibeit, welche fle benufcte? 3agt ihr benn mit bem Scbriftflefler aud) bie q)reßfret* beit au$ bem Sanbe bfaauä, weld)er er fld) bebiente?

$rmd)t ihr mit ber Süegweifuitg eine anbete SSirfuitg, nftf bie Verfehwenbuug von unb uunufeer SReifefoften, bie weit beffer $ur Sefampfung unferer gemeinfcbaftlid)eit» geiube perwanbt werben fönnten?

Die ftrafgefefclicbe ©feicbfteUnug ber grembeu mit ben öinbeimifdjeu entfpridjt alfo bem 9?ed)t unb ber Ver* mmft; ffe fd)cint mir aber auch ber Klugheit gu eitt< fpred)eit. Söenit bie Schweiz bie ©efd)td)te ber ^ahlrefc^en Sfuäweifungen überbenft, gu welchen ffe burd) SRücfffdjten auf baä tluälanb peranfaßt werben, wenn ffe baö Ab* hängigfeitöperbaftniß in 23etrad)t $iebt, in wefd)fd ffe jid) burd) bie 23ereitwiUtgfeit $u Auäweifungen geffeßt bat, wenn ffe bie Reffamatioiten unb Iterationen berücf* ftebtigt, zu welchen ffe burd) jene Vereitwiüißfeit baö Auälanb ermutigt, wenn ffe bebenft, baß ffe ffd) efne förmliche ßaubjagergenfitr gegen teutfdje Schriftfleffer hat aufbringen laffen, fo wirb eä ihr in ihrem eigenen 3n" tereffe jwrefbienfid) erfdjeinen, ber Diplomatie ein für atte 3Ral einen (eflen 2Seg zur ©eftenbmaebung ihrer aHenfaHffgeu Vefchwerben anzuweifeit unb alä biefen 2$eg benjettigen zum ©erid)f$faal zu bezeichnen. Dort mag ber Schrift|Mer, gegen welchen baö AuSfanb ffagbar wirb, Zufebett, wie er bie Äfage entfräftet. ©efiugt eö ihm, fo mag bie Diplomatie ffd) beruhigen; gelingt e$ ihm nicht, fo mag er feine Strafe erleiben, wobei bem be* treffenben Danton eine geftellte Kaution ©arantie für ©erichtä* ober $!rreftfo|lert batbieten famt. Soßte er aber »orziebn, ber Strafe burch eigene SSegweifuitg aus* Zuweichen, fo bat ber betreffenbe Danton nidjtö mehr mit ihm z« febaffen unb hält ffd) wegen etwaiger Sofien wfeber att bie Kaution. SWatt fei unbeforgt, baß bei

folgern Verfahren bte 23enufeuug bei- fchweigerifcben $rei* bett burd) $ludlattber einen ungebührlid)eit ©rab erretten würbe. @d ift überall bafur geformt, baß bie 33äume nicbl in ben Gimmel wadjfen, unb Riemanben ffnb ©elb* unb ftreibeitftrafen gleidjgitltig.

2>teß futb in flüchtigen Wnbeutungen bie ©rnnbfäfce, nad) welchen id) bie Stellung eitted politifcben glücbtlingd beurtheilen gu bürfett glaube, unb jletd beurtbeilt habe. SRoge man fie prüfen unb bauad) eutfd)eibeu, ob ratios» nelle ?luffaj]uitg ber ^erljällntffe ober leichtfertiger SJiiß* brauch bed 2lfpld itt ihnen vorgegeicbnet liegt, $abei verftebt ed fid) inbeß von felbjt, baß id) mir nie einge» bilbet habe, biefe ©runbfäfce feien maßgebenb ben letber b eft eben ben erhäftttiffett im Äantoit ^iirirf) gegenüber. 3m ©egentheil, ich habe biefe Verhält* niflfe mit völliger Unbefangenheit aufgefaßt unb mir nicht oerhehlt, weldje Äonfequettgeu aud ihnen für mid) fol> gen mußten. $lber geht fjieraud etma bie mir oon ber „Reuen 3tird)er*,3eitung" iwputirte „©chattblidjfeit" her* vor, bad 2lfpl gemiffenlod gemißbraucbt gu haben, wie „fein ©hrenmann" ed gethatt haben mürbe? ©itt folcher SWißbraud) fonute nur vorliegen, wenn er ein 3JJiß* brauch oon Vertrauen war. Eiegt aber Vertrauen barin, wenn von vorn herein ber 9lufenthaltdbemil^ Iigung bie Drohung l)i»gugefiigt wirb, mich i« bem unb bem gall attdguweifen? 3d) glaube nicht, ©ine foldje Drohung involvirt vielmehr gang einfad) bie ©rlaubniß, bieß unb bad gu tbuit, wenn id) ed um ben ipretd einer möglichen 3ludmeifung wagen wolle. Run, ich f>abc ed gewagt; bie Sludübutig JDrffen, wad id) für inetne für meinen ^öeruf halte, id) erfauft utib td) ha&e

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ben feftgefefcten, ziemlich teuren qjreie bafür bezahlt, Welcher in ber Auämeifung begeht. 93a$ ift hiergegen eütguwenben, wenn baä, waö ich getban habe — unb bieg foö eben ber öeuttfjeilung be$ ?Jublifum$ anbeim* fallen — au fleh nichts 33öfe$, menn e6 fogar etwas fcoben$wertbe$ war?

äftait fonnte nun auf bie Definition ber „@ibgenof< jlfcbert 3ettlIl,Ö// ZUfücffommen uub mir alle (Erörterungen burch bie Behauptung abfehneibeu wollen, unter Stfpl fei überhaupt nur ein „ftilleä Afpl" zu öerftebn. Sllfo man erwartet g. ö. ooit einem tyubliziflen, welcher bem ßanbe ber ^eufur ben dürfen gefehrt hat, er folle im ßanbe ber ^reßfreibeit noch weniger tl)uu, alä er unter ^enfur getban? 3« biefem regen l'eben, wo jeber innere Drang laut wirb, foll er allein perfiummen ? 3n biefer freien Umgebung, wo jebe Äraft fleh betätigen fanu, foß er fTch geizig entmannen ? Welche 23eleibigung für bie Re* publif; welche 53eleibigung für bie greiheit! Wahrlich, {einem Republifaner fann ed je eiufaUen, ben fremben Schübling auf fo fchmale greibeüefofi fefcen gu wollen unb ibm ein Afol anzubieten in — einer pennfploanifchen 3elle. «Solche gorberungen fonnte nur bie gemeine Rob> beit einer 3i»r<hcr "^öoebengeitung" fteUen, welche Port ben gremben Perlangte, ffe follteit „fleh gehörig gefchloffen halten."

Rein, folche begriffe uon Afol hat im ©runbe felbfl bie Partei ber „ebigenöjflfcbeu 3*ltung" nicht, ffe hätte fonft meinem Canbömann gr. Robmer nicht ba$ Recht mnbt'zirt, mit feinem Unfinu bie ganze Schweig z« alar* miren, Am wenigflen aber fonnten folche begriffe bie ber Züricher Regierung fein, welche mir ein Sffpl gewahrt bat Söer barüber im 3n>eifel uttb etwa nod) immer brr 8ftetnung fein follte, id) babe efn gefdjenfted «ertrauett gemißbraud)t, ober in 53egug auf meine Seftrebungen ir1 genb 3emanben getaufcht t ber möge jid) burd) golgenbeä oom ©egentbeil übergeugeit laffen.

3n Rurich Pflegt bie „fonferöatioe" Rottet, menn ed ibr fonß an CppofTtiondflojf fehlt, ffdj auf bie grem« ben gu werfen, welchen bort ber Aufenthalt gemattet werben, um burd) eine £>efcjagb auf biefe »ielgeplagten, mebrtofen Sünbenbocfe ber Regierung Verlegenheit gu bereiten. So gefdjah ed beun aud), baß im $>egember 1845 ber bamaltge fonferöatioe Statthafter gteubweifer, ohne Auftrag ber Regierung, micff gu (Id) befchetben tief, um mid) über meine bid bahin erfdjienenen Schriften aud» gufragen unb mir (£remplare berfelben abguoerfangett. 3n ber ^Reinting, baß bieß im Stuftrag bev Regierung gefchehen fei, reichte id) ber lefctern ein Schreiben ein, morin ich mich über jene Schriften audfprach unb bfe ©runbfäfce anbeutete, oott wclchen id) in ©egug auf beti Äanton 3"r*d) bei meiner Iitterarifd)en $bättgfetf aud> ging. 3rt bem Schreiben beißt ed u. A.: „Slußer bem Angeführten erlaube ich ntir noch, gu erffären, welche ©runbfafee mid) bei meiner litterarifcben 2hatigfeit mit Rücfud)t auf beu "biejlgeit Danton leiten. SReine $aupu fchriften werben, wie btdher, in £eutfd)fattb felbf! er«« fdjeinen*). Sollten in benfelben 3>ofiritten gur Sprache fommen, welche nad) meiner $3eurtheilung ber ftieffaett «öerhältniffe hier einfloß gu erregen tat Stanbe wären, fo werbe id) bem Verleger gur Bebitigung machen, baß er in ben Tanten Sürid) feine (Sremplare verfenbe. 3d) werbe bieß tl)U», obfdjon id) feine Doftriu gu entwicfeln habe, weidje nidjt in Xeutfdjianb bereits mit allen Äon* fequ engen feit langer &cit ungeftraft bnreh bie treffe (3wangigbtgenfd)riften) verbanbelt wäre, unb obfchoit gegen bie Einführung ber einfchläfligeu, gientlid) umfang* reidjen Citteratur in bie Schweig noch nicht bie geringfle !i(Jrof)ibitivmaßregel ergriffen worben ift. 93ei Beobachtung folcher RücffTchten glaube id) SlÖeS gu tbuu, waS bie S3illigfeit mir irgenb jumutben fann. (Sine völlige Auf* Opferung ober Verleugnung meiner Uebergeugungen wirb fidier Riemanb, am fvenigtfen eine republifanifche Re* gierung, gur ©ebingung einer 3lfplbemifltgung madjen, felbtf wenn id?, waS ich nie getfjan, unb nie tljun werbe, gu einem fold)en Opfer mich vergeben fonnte u. f. w. Schließlich bin id) fo fr*i gu bemerfen, baß id) meine in ber Schweig etwa erfebeinenben Schriften jeher 53efd)werbe ber Diplomatie gegenüber »or ben bieffgen Berichten gu vertreten fletS bereit feilt werbe." 3Äan beantworte nun bie grage, ob ich rücfffchtloS ober iUopal gebaitbelt babe?

$>abe id) mir etwa fonfl gehlgriffe ober Uitbefounen« beiteu gu Sdjulben fommen laffen? 3<h wüßte nidjt, worin ffe befiehen fonnteu. 3d) habe (tetS fehr gurücfge* gogett gelebt, fo baß mau mich faum aitberS als auf bem Sftufeitm ober bem Spagiergang gefeben haben wirb; id) bin mit Riemanben in ^olliffonen gefommen; id) habe ben Anflanb in feiner Söeife verlebt; ich babe mich in bie $olitif unb foufligen *8erbdltniffe beS ftantonS nicht im 3fliubeften gemifcht. SöaS foHte id) mir affo vorwer* fen? Selbfl in einem £eumunbSgeuguiß/ welches mir ber

Spräftbent ber ©emeittbe, in ber icf) wohnte, einige 2ttod)en vor meiner Audwetfung, sunt 93ehuf meiner IteberjTebeluitg nad) bem Tanten S3afeßaub, augftettte, heißt ed, ed fei feinerfei Äfage gegen mid) Taut gemor* ben, uitb feine ^örbiitguttg ber Afolgewähruug vott mir Verfefet morbeit. Saß id) benitod) mehted Afyfd tticfjt mehr fieber gu fein gfaubte, verhehle ich nicht, benit ich fannte bie beftebenbeu Verbältttiffe. Siefe finb ed mich, nicht mein Sdjulbflefühf, mefd)e beu ridjtigeu Sinn ber iöorfe ber „R. 3üricber<3eitung" an bte §anb ga6en, „fogar td) ftube meine 5Segmeifuttg erffär(id)." Aber trofc bett beftehenbeuVerbältmffen rechnete id) barauf, baß mau, foßte matt jTd) burd) biefefbett wegen meiued tan* gerett Aufentbaftd infommobirt fühlen, in bem „febweijert* fcfjeu Athen" bie Urbanität beobachten werbe, mir unter ber £>anb einen Söt'ttf geben gu laffett, bamit ich fret'wtßig bet Reiten beu ^plafe räumen fötttte. Auf mein Eewußtfein wie auf meine bamalige ^eurtbeiiuttg ber 3ürid)er Regierung gefti'tfef, hatte id) nie uitb ttimmer baran gebadjt, baß td) ge« ubthigt werben würbe, mitten im hinter, mit $>inter* laffuitg meiner Jyantiiie, mie ein gemeiner Verbrecher aud einer Repubfif in bie attbere gu fliehen.

Am 15. Segember brachte bie „R. 3ürd)er Rettung" einen fehr warmen £obartifel auf beit ungfncffid)en (Son* falottiert, tirfrö eble Opfer ber pofitifcbeit Barbarei Oetferreidjd. Siefer sJRantt hat jtdjer feilte uufcbutbtgere Xenbengett gehabt, afd td). Auch er hat md)t beabffch* tigt, bie 53urg ber Xprannei ohne SPufver gu fprettgeit; aud) er war ein „Revolutionär" unb gmar burd) bte Xhat, mährenb id) nur (Gelegenheit gehabt habe ed mit ber geber gu feitt. Senuod) hat bie fd)Wad)nervtge

3' 3- bitten tfiIbfcfteu" vor ihm gehabt, bat ibn biet* mehr entbuflajltfd) gelobt unb bei ber SKittbeilung ferner ©chicffale guglei'd) hervorgehoben, baß „bie Schweig fo manchem politifchen gfüd)tling ein ftd> ereö Afpl gewährt habe."

An bemfelben borgen, wo bie 9?. 3- 3- bieg fiebere Afpl hervorhob, würbe td) burd) einen Canbjäger auffle* fobert, fofort vor bem ^räjibenten beS ^oligeirathS gu erfdjeinen. Verwunbert über tiefe unerwartete Vorlabung »erfügte id) rnid) unverzüglich nad) bem RatbbauS. Dort geigte man mir ein ®remplar beö anonpm erfdjienenen „beutfdjen Sribuitö" Por uub »ernabm mid) über tiefe Schrift gu Jprotofoll. Auf bie gragen nad) bem Verfaffer, Herausgeber, Drucfer u. f. w. gab id) feine Auefnnft. Steine Antworten liefen barauf hinauf, baß man, wenn man mid) im Verbucht babe, mir fo wenig wie irgenb einem Anbern gumutben foune, JDenungiant gegen mid) felbjt ober gegen Anbre gu fein; babe gemanb, g. B. bie Diplomatie, ein ^ntereffe baran, ben Verfajfer beS ,/JribunS" gu perfolgen, fo biirfe erwartet werben, baß biefelbe guvor bie Autorfdjaft fonjlatire. SöaS bie festere betrifft, fo gab id) bloß gu, baß gwei in bem „$ribun" mit ©rwäbnung meineö Ramend beridjtweife abgebrncfte Schreiben, eins au ben babifcheu Deputirten von fie in unb einS an meine OaitbSleute in Rorbamerifa, pou mir Perfaßt feien; unb wa$ bie mir fdjulbgegebene „Verbrei* tung" angeht, fo natjm ich feinen Anftanb, auf bie grage über Verbreitung im Danton Rurich $u erfläreit, baß ich gwei ober trei Gremplare an greunfce perfd)enft babe, Welche mich befucht. Radjbem baS ^rotofott gefd)loffen war, bemerfte man mir, ich merbe e$ erFfärlicb ftnben,

baß bie Regierung aud) ohne mein ©eflänbniß mich ben« noch für ben Verfaffer ber Schrift halte, morauf ich er* miberte, baß ich ber Regierung ihre Anflehten freifteßen muffe. 3m ©angeit mürbe id) mit möglicher Artigfett behanbelt unb betrachtete bie gange Verhandlung natura lieh »»r ber £>anb ald eine Formalität, melche befh'mmt fei, bem Audlanb genug gu thun. Siefe Voraudfefeung hegte t'd) felbfl bann nod), ald man mir am Abettb ben ©emeiubeammann mit einem Canbjager in'd £>aud fanbte, um bie oorftnblicben ©remplare bed „Irtbund" in Ve* fdjlag gu nehmen.

Xrofe biefer Vorattdfcfeung jeboch gog id) auf bem £>etmmege oom Ratbhaufe bie betfehenben Verhalt* niffe in Vetradjt unb hielt ed jebeitfalld für gerathen, % fünftigen 9E&glid)feiteit geitig aud bem SOege gu geben. Sa id) ohnehin nad) ^afellanb überftebeln wollte, um bort Vürger gu werben, fo oerfaßte id), gu £aufe au* gelangt, fofort ein Schreiben an bie Regierung, worin ich erfldrte, baß ich in beit ttächften &agen beit Danton freiwillig oerlaffen werbe, unb bemnad) auf weitere 2luf> entbaltdbewilliguitg (ber Ablauf ber früheren ftanb beoor) Oergichte. Sieß Sdjreiben trug ich uitoergüglid) auf bad Ratbhaud, wo ed itt berfelbeit Stfcung, in weldjer mau meine Angelegenheit oerhanbelte, abgegeben würbe.unb gur Sprache fam. SReiii 3wecf war, wie id) einem greunbe ber liberaleren fjerren Regierungdräthe am Abenb mintb* lieh mittheilte, ein boppelter. ftür'd ^rfle nämlich wollte td) „einer republifanifchen Regierung bie Verlegenheit unb ben Schimpf erfparen, bie ^oKgeibietterimt oon SKenfdjen fein gu miiffett, welche nad) republifanifchen Gegriffen fn'd 3ud)thaud gehören," unb ^miten^ wo Ute

id) in meinem eigenen 3ntereffe bie Dhatfache einer tU waigeit AuSweifung vermeiben. 3" ber fejlett Vorauf' fefcung, baß id) tiefe ^wetfe erreichen, unb baß ber Re< gierung mein freiwilliger Abjug als ein guteS AuSfunftS? mittel wilifommen fein werbe, reifte id) nad) eiliger Orb* nuug meiner Angelegenheiten in ben .ff an ton Dhurgau unb von bort nad) Cieffaf. Wie erflaunte id) aber, alS id) in Cteflal tfatt ber erwarteten AufentbaltSbewtUigung bie Orbre gur balbmöglid)eit Söeiterreife vorfatib! war mir ein 3trfu(arfcbreibeit ber ^ürichcr Regierung vorausgeeilt, worin meine tro(j ber freiwilligen Abreife verfugte AuSweifung geuielbet, id) als ein ^rebiger von „Aufruhr" unb „gürflenmorb" bejeidjnet unb baS Anfuchen grfteHt würbe, mir in ©afellanb wie in ber gangen @d)weig ben Aufenthalt gu verjagen. Die Sieffaler Regierung, m welche ffd) nad) biefem Schreiben übertriebene Vorfiel* lungeit von mir uub ber $urd)tbarfeit beS AuSlanbeS gemacht haben mod)te, hatte bem Anfudjen fofort burd) einen Befdjluß eutfprocheit unb fo mußte beult ber bafel* lanbfchaftliche Bürger in spe, ber gürfleitmorber, nad)» bem it)m ein Xag freigegeben war, um ffd) gu beffnnen, nach weldjer $)immelögegenb er ffd) benn jegt rcenbeit folle, unb um ein ^aar Briefe gu fchreiben, ffch wieber auf beit Vollwagen fe^eit, welcher it)it über Solothurn nad) Bern brachte, mit ber AuSffdjt, bort ebenfalls fdjoit alS friegentgüitbenber gürflenmorber angemeldet gu fein. 3u Bern würbe ihm geffattet, feine gamilie gu erwarten unb — weiter gu gießen.

Dieß bie furge ©efd)id)fe ber AuSweifung. 3d) fontnte nun au bie Bcraitlaffung uub an meine Sdjulb.

Die eibgenoffifchen ©efaubten von (Sougenbad) unb

Raff erfcfcteimt i» 9Wünd)en, um bte Aufhebung ber ^ortifperre näcbgufudjen, eine Sperre, meld)c Seutfcb* taub mehr benachteiligt ald bte Scbweig unb beren Auf» hebung ohnehin nicht fang mehr anflehen fonnte. Jtt ber Aubieng fleüte ihnen ber 3pfnitenminifter Abel, melcher bie ©efegenheit flug git benufceit mußte, bie Verbrechen entgegen, meldje burd) VeituJjuttg ber fcbweigertfcbeit Freiheit gegen bie teutfdje refp. baierifche Sflaoerei Oer* übt morfceu feien, unb geigte ihnen ald corpus delicti namentlich einige meiner Sdjnften, oor allen aber bett mir gugefebriebeueu „beutfebett £ri6un" oor. Sd) habe ber Verbanblttng nicht felbft beigemohnt, benfe mir aber, baß $>err Abel fld) etma folgenber Spaßen ejrpeftortrt haben mt'rb: „2>ad 2Sof)l bed teutfcheit Volfd beruht auf genfur, Äabinetdjuffig, geheimem Verfahren, tf afematteit, Sftajeftätdoerbrecheu, ©emaltthat, Söortbrucb, Anbetung oon &edpoteitgöfoett, Verbummung ber Äopfe, barm* hergigett Scbmeftern, ber ^artigipialfottflruftion, ber Sdjreibart Va»;ertt mit einem 3efuitett, Abbitte oor bem 33ilbniß Sr. SRajeftät t'ubmfgd oon Vaijerfanb, Verfchmettbuug ber Staatdgelber ober „Grritbrigungen" an ^ISalballagenoffen unb ^aläfte für geheime Äonigd* oergnügitngeit, Solbatenbarbarei u. f. m. u. f. m. $öer biefe heiligen Stiifeen ber throne unb ber Volfdmohlfabrt angreift, ift ein tobedwürbiger Verbrecher; wer foldje Verbrecher bulbet, erfjält — feinen Nachlaß am ©etreibe« goß. Sit ber Scbmet'g gibt ed eilten 9J?enfcbeit, ber in „wütbeitber" unb „blutgieriger" Sprache, wie bie Reue ,3üncber*3eituttg jtd) fpäter audbrücfeit wirb, alle jene Stüfeen umgujliirgen fud)t, ber fogar ben greoet began* gett bat, Se. SNajeflät, meinen aUerhocbflett £errit,

originalitcr einen Rarren, unb mid), ben SWinifter Abel, eupbem'flifcb ben SWinifler tfain gu nennen, ja, ber und nfdjt unbeutltch gu »erflehen gegeben, wir fönnten ber* etnfl, fiatt in bie SSalbaßa, an ben „tfatertienpfal" fommen. Unb biefe ßebre com Satern enpfal, meine$)errn, ifl eine fdjrecf liehe ßebre, obfdjon wir felbfl bie Sehrer flitb, benn betonen, meine £>errn, ertbeilt man folchen Unterricht nid)t. ©fr haben, feitbem wir beit „Xribun" gelefen, jebe Rächt Pom Saternenpfal geträumt, unb fehen mit ber 3ett jebeS 33ilb iit ber $8alf)aßa unb jebe Säure au ber yftiafothef für einen Saternenpfal an. Steine £errn, befreien Sie unS Pon btefen träumen unb wir werben Sie »om AuSgangSgofl befreien."

Auf biefe ausgezeichnete Rebe — benn $>err Abel bat eine feltene Suabe — hätte £err Pon ©ongenbad) etwa affo antworten föttnen:

„*öer Sööner genug bat, um ben Aufgang pon Roggenförncrn gu pcrbinbern, ber hat auch goUner genug, um ben Eingang Pon 53rod)üreit gu perbinberit, unb wären fie fogar in fo Meinem Format gebrucft wie ber „beutfd)e Xribuit." SSoßen Sie ben ©etraibegott nicht aufbeben, fo warben wir noch weit weniger unfre ^reßfreibei't auf* heben. ©ir flttb fogar bereit, eS barauf anfommrn gu laffen, ob wir Sie eher mit 53rod)ürett, ober Sie unS eher mit AuSgangSgofl ermüben unb gäbmen. £abeit Sie für «öalbaßagenoffen, italienifd)e Reifen unb begleichen gu Piel öerfchwenbet, fo (äffen Sie fid) nicht einfallen, burd) unfre Beutel baS Deftgit becfen gu wollen. 2öir hätten eS im Rotbfatt in ber 2J?ad)t, burd) unfre ^regfreiheit In Sbrem ßanbe einen Suftanb berbeiguführen, ber baS baferifdje Volf mit einem Schlag Don Berfdjwem bungen unb und für immer von 3t)ren gottplacfereien befreite, benn Republikaner reiben (Td) bie Jjanb unb nur Fitrtfenpolitif trennt bie Völfer. Reigen Sie und nicht gu lang, fonfi merbeit mir 3bnen einen Dörnen geigen, ber alle 3&re $>unbe gerreißt, unb tiefer £ome beißt ber Republifauidmud. (Erwarten Sie nicht, baß mir bie teutfchen 2>emofraten aud unferm frtitbe jagen. 2Sir merben ihnen vielmeb* bie £>anb reichen, um fpäter mit ihnen vereint ben $edpotidmud gu tfürgen, ber und md)t weniger bebroht, ald ffe."

Ob £err von ©otigenbad) in btefer äd)t biplomatifdjen Sffieife bem Sefuitenminifter geantwortet, meiß id) nid)t, id) habe aber ©rünbe, ed gu begmeifeln, benn er hat bavon bem Vorort nidjtd mitgetbeilt, unb ber Vorort m'cbtd ber 3üricber Regierung unb bie ^üridjer Regierung nod) weniger mir.

3>er erfle offtjieße Aitfloß gu meiner SSegweifung fam alfo aud München. Ob noch weitere Anließe unb Motive gemirft haben, fann ich m'ctjt entfcheibeit, ba id) ed nicht weiß. Sollte bie unterbeffen in Audftchl gcfteKte £>erabfefcung bed ^orugolld mit tiefer ^Öegmeifung gufam* menhaugeit, fo ifl SU erwarten, baß mau bem „Tribun" eine &anfabreffe votireit merbe.

Sd) fomme nun a^ bie Frage, woburd) id) bie Aud* weifung verbient, woburd) id) namentlich bie beifpiellofe ©rbittming hervorgerufen, welche mid) in einer $our aud ber gangen Schweig bittandtreiben wollte? ©efefct, (d) hätte mittelbar gegen ben Danton 3ürid) gefehlt, fo hatte 3ürid) ald befonberer Staat bod) nur über fein ©ebiet gu mad)^. 38ie fam aber bie tortige Regierung bagu, aud)bie$oligef aller anbern Kantone gegen mid) aufgu*

rufen unb tu Begug auf mid) bie Sorge für bie gange Schweig gu übernehmen ? Sftan bat bei anbertt ©elegeit* Reiten gange Schwarme oon grembett, bie nad) fd)Wetge* rifchen Begriffen baö nou plus ultra Pon „SJbfcfjeii^ bar* (faßten, auö bent einen Äantoit perwiefen, aber nid)t baratt gebaebt, ihnen aud) bie aitbern ungnganglid) ma* d)eit gu wollen. SÖie fommt man beim bagu, mtd), ber id) bod) gewiß ein „rabifaler" Republifaner bin, gfeid) auö bem gangen repubfifanifeben ©ebiet (£uropa'S hinaus* bereit gu rooUen ? (glaubte man etwa, id) eitigelner 2Jfann werbe bie gange öibgenofienfehaft in .ffrieg perwiefefrt ? O republikanischer $>elbenmuth ! (SS fehlte nur, baß bie 3ürid)er Regierung — ffe banbelte nicht alS Borort — auch ein RequifitionSfchreiben nach ivariS, nad) Brüfiel, nach Conboit u. f. w. ergeben ließ, um mich Pofltfanbig gttnt ewigen 3uben gu machen. Sinb benit bie gürjleit, bie ich beleibigt habe, bie ©efalbteit, unb ift biefe ©e* leibiflung in ben Augett von Republikanern ein fo großes Verbrechen, baß man mich gar Strafe in einen AbaSoeruS oerwanbeht muß ? 3<b geftebe, baß id) mir bie Maßregel gegen mich nicf)t anberS erflären fann, alö burd) Unter* jjeüung Pon SRotipen, welche angubeuten mir nicht wohl aufleben würbe.

SöaS habe id) getban? 3d) fkfle btefe grage gunäd)ft Pom jurtfh'fchen Stanbpunft aus. Ob ich ben„$ribunM wirflid) gefdjrieben ober nicht, barauf fommt biea>nid)tS an; eS fommt barauf an, baß mir bie Autorfchaft ober Herausgabe nicht bewiefen worben ift. $eitt ©ericht hätte mich nad) ben bis jefct oorliegeitben Söeweifen verurteilen fottnen; warum fonnte man mich beim wegweifen? (Sä firtb Stiften, bie über mein Schicffal entfehieben haben.

tQnritm (jnbcit ffc bie juriflifcfje Anffaffung von ber £anb gemiefen unb nad) bloßen 3"bijieit eine fo harre 2Raß* regel gegen mid) befdjloffen ? Red)tlo(tgfeit, bein Raute heißt teutfdjer glüdjtling!

©efetjt nun aber, ed märe mir bie Autorfefjaft bed „"^ribuitd" bewiefeu, fo fommen mir au bie grage, ob tiefe Sdjrift 2)ad mirflid) enthafte, mad man burd)aud hineinlegen will. 3>aß bie Rotbwenbigfeit einer teutfchen Revolution tarin behauptet wirb, läßt fid) nicht läugiten. 3ft bad aber ein Verbredjen? $ie „R. Bürcber 3eitung" felbfl hat jie in ihrer ipolemif gegen mich jugegebeit, unb bie „6ibgenoffffcbe," meldje fo erbittert gegen ben „Revolutionair, Ramend £)ein$eu" auftrat, hat ihr revo* lutionaired ©laubeitdbefenntniß ganj naiv in bem befaun* ten ©rief i'hred Rebafteurd an einen bafellanbfd)aftlid)en Arjt abgelegt. 29ie, meine £>errn, befT^en Sie tenit ein revolutionaired Privilegium? &abeit Sie bod) bie ©nabe, aud) einem teutfchen etmad von btefent Artlfel gu über* laffen, tenit iit meinem Vaterlaitte ijl er mahrhaftig fein turudartifel!

£ie gmeite Süitbe bed ,/£rtbund" foH iit ber Sluffor* beruug jurn „gürftenmorb" befielen. 3d) erfläre bad für eine Unmal)rbeit / a priori mte a posteriori. 3d) feitne bie ©efimtung bed „Xribund" genau unb meiß, baß er bie Abfcbaffitug ber gürffett burd) äflorb für eine Dummheit Ijält. ein Volf reif jur 2Jbfd)üftelung ber gürfteit, fo entlebigt ed jtd) ihrer auch ohne 3Worb; ijl ed aber nicht reif baju, fo mirb burd) einen gürtfenmorb ber Reaftiott nur in bie £äitbe gearbeitet. Äönnte man ein unreifed Volf burch Sttorb von Allem befreien, wad ed gürßlicbed beftyt, fo mürbe ed ftd) neue gürflen freireu,

wenit bie tf&pfe nid)t republifaniffrt waren. SSäre aber nicht voßenbS in Xeuifalanb bie SRorbtbeorie ein wahrer SSabnftnn? Dort gäbe ei, wenn fte ausgeführt werben foßte, etwa taufenb $erfonen gu morben. ffllan fleht, nicht bloß vom Erhabenen, fonberit auch vom (Gräßlichen bis gum Lächerlichen ijl nur ein Schritt. Itnb biefe Fächer* liebfeit wiß man mir burchauS aufbürbeu? 3cf) liebe eS nicht, mich im Ramen ber grei'beit lächerlich gu machen, beim ffe ift eine gar gu ernfte Sache. Rein, vom 3flor* ben ift ber „Tribun" (ein greunb. SOian fei verffebert, er würbe, wenn er ben SHorb ber gürffen für notb' wenbig uub gut hielte, offen heraus fagen: morbet ffe! benn er hält mit feiner feiner Uebergeugungen hinter beut Serge. @r ift ein getnb aßer unnötigen gnbumanität, unb gäbe, wie baS auS feinen meinen Schriften erbeßt, SßeS barum, wenn bie greibeit ohne Blutvergießen er* ruttgen werben fonnte. Sieht er aber bie tlnvermeib* Iichfeit beffelbeit ein, fo hat er feine fentimentale 93e# benfen unb entfebeibet ffch. Cfr ifl ber Meinung, baß bie greibett um jeben ^JreiS errungen werben muffe, unb bie ©efcbt'chte lehrt, baß ffe unter bem Regiment von gür* flett nur um beit bochtfen gu haben ift. Diefer h&djfte $reiS aber heißt nicht SKorb, fonbertt Revolution. Aße bie „blutgierigen" Stellen beS „XribunS," worin man SRorbgelüfte gewittert hat, begießen ffch nur auf bie mit ber Revolution unvermeidlich verbunbene VolfSjufHg, welche iit granfreich unb tfnglanb „©efchicbtSunterricht mit ber ©ouißotine ertbeilt" bat, unb geigen von ber einen Seite beit S3af)njmn, biefe 3u|tig wieber gu pro* vogiren, wie ffe von ber anbern ermutigen, ffe im Roth' faß nicht gu febeuen. Dieß unb bieß ußein iff ber Sinn ber „blutgierigen Sprache" bed „$ribund," ald beffett alleinigen Verfaffer ffd) hiermit gu befennen für <5d)uU bigfeit hält — 5?. £eingen.

2>ie „R. 3ürid)er 32it«»g" bat ein großed 3«tere|fe babei, meine Senbengen ald recht febaubererregenb bar* aufteilen. 3ch hätte ihr fo viel tbeatralifeben Sic nicht jugetraut, Sie greift alle Stellen bed „Xribund," melcbe fte für beit (£jfeft gebrauchen gu fonuen glaubt, aud bem 3ufautmenbang, ber ibnen erft ihre mahre Solie gibt, perftber SSeife beraud, gibt jeber oratorifebeu $>j>perbel eine fonfrete Deutung, unb erflärt bann nod) nad) Art ber „ ©ibgenöffTfdjen Leitung," bad Aßerfcblimmfte laffe fid) gar itidjt mittbcilen. Sonberbar! Sie miß bad Ader» fdjlimmfle vorführen, bad ift ihre Aufgabe, ihr Amt, unb boch läßt fle bad Aflerfdjlimmjfe meg! 3<b forbre fle auf, ed nacbgubolen. mirb fleh jeigen, baß fle nichtd mehr mitgutheilen bat. 3ft bad nicht perftbie? 33te bünn Übrigend bad AUerfcblimmfte gefäet fetn muß, gebt baraud hervor, baß fte fogar Stellen rcie folgenbe ercerpirt: „Rieber mit Adern, mad Xeutfcblaitb brüeft; in bie £ohe mit Adetn, mad $eutfd)lanb bebarf!" 3arte 3ungfrau, ed mürbe bem Audlanb nicht fd)led)t gefatten, wenn bie Schmeijer fo fchmadje Rerven hätten, baß fle ftd) fogar fdjeutett, mit audgurufen: „Rieber mit bem Xedpotidmud; ed lebe bie Republtf !"

So mie meine Senbeng, fo ifl auch meine Art, bie Preßfreiheit gu benufcen, ber „R. 3«rid)er 3eitung" ein ©reuel*). SSäre bie „R. 3wicfjer Leitung" einige

3afjre iit preußifcher 3ucbt gewefeit, fie würbe, trofc ihrer biplomatifd)en Anlage, meine Sprache febr erflär* lid) jtnbeit. Sie würbe ffe aber auch erfJärltd) ftnben, wenn fie meine „$ritif" ber teutfdjen ^«Pänbe, bie fie wohlweislich „übergeben" will, einer nähern Söürbigung unterwürfe. 3etgt f*c ffd) fät)ig, mich gu belehren, baß id) gu viel gefagt, fo nehme td) bereitwillig AUeS gurücf. SBäre fie übrigens ehrlich gewefeit, fo hätte ffe auS bem pSributt" aud) bie Steifen mitgetbeilt, weldje baS 53e* wußtfein beS BerfafferS über {eine ftarfe Sprache unb bte Berechtigung bagu auSbrücfen, g. B. folgenbe: „'Söir haben in 2eutfd)lanb feine normalen 3uftänbe; bort gibt eS auch feine Rorm für bie freie Sprache. Der $OiU* für ber reaftionairen Revolution fefcen wir bie ungebuu* bene Sprache ber progrefffilifdjen Revolution entgegen." Die „R. .3. .3." fei Perffcbert, baß id), batte id) in fd)weigerifd)en Dingen bie ^reßfreiljeit gu beiluden, mid) febr gut würbe gu mäßigen wiflen, wenn id) bie SDJäßi* gung auch nicht finbeit würbe in ber bipfomatifcheit Halb* beit unb feigen Doppelgitugigfeit einer „R. 3-

Die elften Angriffe ber 3ürid)er Blätter gaben beu Anfioß, mich iu einer 2)Jenge anberer an ben Oranger gu fteUen. Rubere Prüfung meiner Sache war babei nicht notbig, id) war von vorn herein preisgegeben, ich *var rechtlos, id) war fein SHenfch, ich n>ar ja — ein grember! ♦) ift eine bebauerlidje Sache um ben blinben grembenhaß fo vieler Scfcmeiger. Wc mürbe eud) gu 9Kuth fein, wenn meine Itanbäleute bie gasreichen

*) tyfl&e in ber $$at bebauert, baß bie 3ürid)er 9te? gierung fogar burch bafl 2ob ber öugerner „<5taat«« geitung" 6efc&impft werben mußte. 3)ie „Staatögeitung" fagt in ihrer galten SBeife, mau muffe ber 3urtc^ev (Regierung feaitf&ar bafür fein, baß fle beu u t b (!) gehabt $a6e, eilten jener beutf^en £auöOuben auß beut fiattbe gu weifen k. Üttau muß gefielen, mein fcanbömantt ^iegwart^SWuller, ber ^rotrftor ber „Staate geitung ifl nicht oon OZatioitaloovurtheilen eiitgenom* uten. Sin St. ©aUeiter Slatt fucjjte mir iit feiner SBeife bie mir aufge^itrbete Sthulb freunbfcbaftlicb gu erleichtern, inbent e8 einen agent provocateur in mir erfclitfte. laffe mir btn £ftel gefallen, wenn td; baö wirtlich Vrotogire, wa8 ich bea&jlchtige. 3<b erwähne biefe tfuriofltat nur, um gu geigen, in Welcher foloffaleit Unfenntniß titand)e Schweiger übet bie teutfchen flanbe leben, welche fte bodj fo nah angehen. <Derfel6e 9l&t oon St. ©allen erblirft fpäter in mir einen oon jenen fiuYMenföaftlUtyen ^^üvflenfveffern," welche nach ber ©iahl^eit bei ben „oerfpiefeneu" dürften atterunter; thättigft um einen Drben ober eine 93oU$ei|1cUe anhaU ten. Syenit ich biefem SSevtraueu wiber (Srwarteit nicht entfprecheit foHte, fo geflieht tS bloß beut fl&t oon 3t. ©allen (oem „(Frgabler") guni $ro&.

(Unter ben $oligiflen ber teutfchen 3ournaliftif war ed namentlich ber in »Berliner ftutter fle^enbc ^H^euiifc^e Sergeant, genannt „ Beobachter/' unb ber an ©lettetmch u. f. w. oerfaufte Schuft JTolb, »eranfworts lieber Rebaftor ber „Wugöburger Allgemeinen 3eitung,"

Schweiger, welche, in aßen möglichen Stellungen, jeit* feit ber ©reitgen ftcf> aufhalten / mit bem 2tfaß(tab boruirteu grembenbaflfrS meffen wollten? Sagt an, ift eS benn ein Berbredjen, nicht itt ber Sd)Weig geboren gu fein? Söenn ein grember eud) nichts tbut, wenn er wobl gar auf eurer Seite (lebt, eure ^Jringipien tf)eilt, feine (Sx* geffe fid) gu Sdjulben foinmen tagt, bie Rücfjtcbten auf feine Stellung afS ®a{t r\id)t vergißt, feine Anmaßung begebt, ffd) nicht tn eure innern Angelegenheiten brängt, ift er bann in euren Algert bennod) verbammenSwertf)/ bennoch redjtfoS, weil feine SHutter ibit gufallig nidjt auf fchweigerifchem Bobeit att'S Sicht gefegt bat ? 2J?uß man fold)e Anffd)teu nicht mit bem geltnbefien AuSbrucf eine Robbeit nennen? (SS ift über bt'efeS Dberna nod) vieles gu fageit, wogu eS inbeffen 1)ier an Raum fehlt. 3ch mochte bie Schweiger nur «d) auf einen $punft aufmerf* fam machen, 2Sof)l habt ihr große Urfache gum fremben* baß; aber teuft taran, ibm tie rechte Richtung gu geben. {>aßt jene fremben Despoten, bie nur auf ben Augen* hlicf lauern, eud) fo gut in baS 3^ch gu fchmieben, wie unS; haßt jene fremben Agenten, welche in ber Schweig umberfchleichett, um eure greiljeit gu vergiften; haßt jene fremben Berräther, bie ffd) mit ben enrigeit ver# einigen, um eud) an baS AuSlaitb gu verfaufen. Diefe gremben haßt, haßt ffe wie bie ^ejt unb verfolgt ffe wie baS Ungegicfer. Daran werbet ibr wohl tbun. Aber haßt nicht bie fremben Demofrateu, bie mit eud) baS gleidje Streben, baS gleiche 3ntere(Te haben; haßt nicht

tveldje bie ©elegenfeit firmifeten, um für frühere 3üd?r tigungen eine rvo^tfeife Ra($e an mir gu nehmen.)

bie frembett greiheitdfreunbe, melcbe aud) für eure grei3 beit eine Stufte fdjaffeu, benn bie Freiheit ifl bad 53aub ber Volfer, wäbrenb ber <Dedpotidmud fle gerreißt unb im .3wiefpa(t gerfleifcbt.

(Sd i(l utir wohl befannt/ baß ntand)e meiner £attbd* leute bad Vertrauen unb bte ©aftfreunbfcbaft ber Schwei* ger gemißbraucbt b^en, um (Td) ihnen, mad man fo nennt, auf bie Rafe gu fefeen unb ihnen ihre Anmaßung aufgubrangett. 2öer eure SelbfiRanbigfeit nicht ad)tet, unb euch ald Littel egoiftifcher ^mecfe benufcen gu fon* nen glaubt, ben gurucfguRoßen habt ihr ein Recht, unb in folcbem gaU wirb fein oernünftiger Seutfcber eud) gu tabeln (td) einfallen laffen. @r wirb eud) vielmehr völlig beiflimmen unb fdjoit im allgemeinen 3"tereffe feiner Sanbdleute unb bed beiberfeitigen Strebendoerhältniffed gegen bie Itnwürbigen Partei ergreifen *). Aber um fo

weither ift ein ©rnnb Vorbanben, ben (Sinbrucf einiger ungünßigen Erfahrungen auf bie gange äufunft ««b auf äße $älle gu ubertragen. ftein fefbftftänbiger Sflenfd) läßt %ffd) präbeftiniren, in allen SMenfcften Spifcbuben gu er* Miefen, weil il)tn einmal bie Uhr aus ber $afcf)e gefioblen worben; er macht vielmehr fein Urtbeil von ber jebeS* maligen Beobachtung uub Erfahrung abhängig. Unb ich foßte beuten/ eö gebe noch würbige Repräfentanten mei* ner SanbSleute genug in ber Schweig, um gu verhüten/ baß ein aßgemeineS Borurtbeil gegen ffe Berechtigung erlange.

Um nun auf mich gurücfgufommen, fo febeint eS mir

«

am Ort gu fein, baß ich noch über meine ©effmtungen gegeu bie Schweig mich erfläre. Sie ift natürlich in ihrem gegenwärtigen nicht/ aber ffe (lebt

mir unter aßen Staaten Europas am böchflen, benn fie ifl eine Republif. Die Schweiger haben feine politifche ©otterlehre über ffch/ welche ffe berabwürbfgt gum gentbum nicbtSwürbrger ©ö$en; bie Schweiger ffnb frei von ber entwurbigenben Schwäche, bie Befriebigung beS frefen RechtSgefüblS burd) bie Befriebigung eines Bebürf* niflfeS finbtfcher giftionen gu erfefcen; bie Schweiger beten feine $Jopange an, welche bie Anbetung mit Fußtritten erwiberit; bie Schweiger ffnb ihre eignen $emit unb legen ihr Schieffal nicht in bie £attb lächerlicher SQefen, welche ihre Söei'be baburch erlangen, baß man ihnen eine SÄüfce von ÜÄetaß, $rone genannt, auf bie SttibaSobren brüeft. Diefe £erabwürbiguug — unb ffe ifl bie größte, bie eS für ben Sftenfcben gibt — laffeit ffd) bie Schweiger nicht gu Schulben fommen, unb bieß ifl ber £aupt* unb AnfangSpunft, welcher mein Urtbeil über ein gipiliffrteS «olf entfeheibet. 2SaS ber 3Kenfd) au* ffd) macht, ijl

eine Hauptfrage; il)r voran geht aber bie, ob er felbtf ed fei, ber etmad aud JTd) rnadjt, ober ob er bie puppe eined Anberit fei. Unb bie Schweiger ffnb ed allein in Europa, welche biefe grage ohne ©rrotben beantworten föniten. $9emt alfo aud) bie Schweiger nod) fo oiele gebier entwicfeln, fo fann bad bod) auf bie Seitrtbeflung t'ljred politifcben Stanbpunfted, t'bred Staatdpringipd Uu nen ©influß üben, unb wer einmal Republikaner ifi, ber fantt (leb nad) meinem ©efebmaef — trofc ber „R. 3&rt4 djer»,3ettung" u. f. w. — iit'Cfuropa nirgenbwo politifd) wobfer füblen, ald in ber Scbweig. £ie0 ©efühl, biefe Sympathie für ben Republifanidmud, bieg Verwiefenfeitt in eine Sphäre, welche allein mir bie SRoglicbfeit einer nid)t entwürbigten SKenfdjenejritfeng bargubieten febeint, bat mir fd)on im ©egütit meineä Aufentbaltd in ber Sdjweig bie SSorfe eingegeben (f. „bte Oppofltion"): „3nbem id) ed (ber fd)Weigerifd)en 6iferfud)t wegen) oon ber |>anb wetfe, ben Schweigern (in ihren (nnern An* gelegenheiten) gu bienen, gebe ich ed nicht auf, tn ber Schweig ber bemofratifchen greibeit gu bienett. Sie ift mein 23efenntnf§ unb bem werbe ich bienen, wo id) fattu, mag ich in ber Schweig ober in Äamtfcbatfa wohnen. 3n btefem Sinne t(l ed alfo aufgunebmen, wenn id) mich mit ber Schweig befchaftigc, unb gugleid) ift ed tut Sinne ber ©erechtigfett, wenn ich bieg £anb bem Audlaube unb befonberd meinen ßanbdleuten gegenüber in Sd)u£ nehme. $>ad Audlaitb thut ber Schweig Unrecht, fdjret* eitfced Unrecht*), unb btefem-Unrecht entgegengutreteu,

füfele id) mid) um fo mehr gebrungen, ba e$ ber Republif angetbau wirb. Söürbe biefe Republif angegriffen unb

meine Canbdleute gäben ffd) gu £>enfertt ihrer greifjeit her, id) mürbe ed mir jur<$f)re anrechnen, bie $öaffen gegen meine eignen Cattbdleute tragen gu bürfen."

SRag nun beit Schweigern etmad baran liegen, baf fte einen Waffenträger mehr auf ihrer Seite haben, ober nicht, genug, bie fo eben audgefprochctte ©eftnnung hege id) jefct fo gut wie früher, trofc ber Süridjer Sprobigfeit, melche meine politische ,3&rtltd)feit fo graufam abgemiefen hat. 2»d) benfe nicht baran, mich ben Schweigern ge> fällig ntadjeu gu wollen; aber gefällig ober ungefällig merbe id) mit ber geber wie mit bem Säbel tfetd auf ihrer Seite jtebett, wo ed auf ben .ftampf gegen ben $ed* potidmud atifommt, mögen ffe mich audmeifen fo oft ffe wollen! Shre Sache ift itutt einmal meine Sad)e, wenn auch meine Sache nicht bie ihrige ift. Sie haben nun einmal bie hoffentlich unheilbare ®igenfcbaft, mein nach ber 53erftd)erung ber „Reuen 3imd)er f0

bred)erifd)ed pringip, menn auch mitunter unoollfouv men genug, gu repräfentiren, uitb meinem Pringtp gu lieb fann td) geinbfchaften oergeffen wie greunbfdjaf* tett opfern. Söie feilte Seite bed Ropalidmud mich für ihn gewinnen, fo fatttt feine Seite bed Republifanfdmud mid) gegen ihn einnehmen. $ad ifl nun einmal ntdjt anberS, unb foßte eS fogar in Bürid) Aergerniß abfegen, baß ein ehemaliger föitiglicber Untertan cht beflerer Re* publifaner fein- fann, als mancher geborne Schweiger, fo ficht mid> aud) baS itfrf)t an ttnb id) gebe brutn bod) nicht nad) Stfüncbett, um vor ber gemalten grafce eines beSpotifdjen Rarren, ber ftd> beS ©etreibegoüS unb ber „Erübrigungen" befleißigt, Abbitte gu tbun.

meiner republifanifdjen Unbeilbarfeit nun füble id) mid) bennod), wie fdjott bewerft, Weber perfud)t, nod) berufen, mid) in bie inttern Angelegenheiten ber Schweig gu mifdjen. ES i|l nun einmal bier fein Bobett für unfer Einen, brum halte er fid) befdjeiben gurücf. SSobl aber ijl ein Boben fyier, bie auswärtigen Berbält* niffe ber eingigen Republif Europa'S in'$ Auge gu faffen unb burd) Bermittelung gmifdjen ibr unb ben auswärtigen Demofraten beiben $bcHcit wichtige Dfenfte gu leijlen. Unb bieß eben ijl ein Beruf, ben fein Schweiger, ben nur ein Seutfcfjer erfüllen fann, welcher ben Despotismus an ber £XueHe jlubirt bat, ein Beruf gugleich, bei bejfen Erfüllung bie Schweig ein noch größeres 3n*reffe bat, als baS AuSlanb, foöte aud) bie weife „R. 3. 3eitung" in biefer Behauptung eine bloße „^bantaffe" erblicfeit.

Söer ben gangen Staub ber europäischen Entwicfe* lung, wer ben (Sang ber ÄabinetSpolitif, bte bisher baS Sdjicffal beS ^ontfnentS entfehieben, wer ben Sufammen* hang beö reaftionai'ren SpftemS, baS immer beutlicher feine platte entbüUt, in'S Auge faßt, wer bie jletS eitger jld) gufatnmengiebenben Ringe beobachtet, mit welchen bie Riefenfchlange beS Despotismus bie greibeit einfdjnürt, ber faun nicht mehr gweifelfjaft barüber fein, baß ber Untergang ber 6d)W eig befchloffen ijl. föaS jefct oon Außen her bie Schweig iit Bewegung fefct unb ger5 rüttet, ijl nidjtd ald bie Vorarbeit gut Aitdfübrung jened 53efd)Iuflfed. Stfait fudjt bie ftepublif juerfl iit fid) gu gerfefteit, gu paralpftren, gu forrumpireu, gu fpaltett, um fie für ben &ag ber 2>edpotenerute gu zeitigen unb bann ihr bad Sdjiffal Ärafan'd gu bereiten*). 2>er Sonber* bunb ijl ber große Äetl, ben namentlich Stetternich in bie äWitte ber Schweig f)i«eingutreiben fud)t, unb Sieg* wart*SEüfler uitb bie Sefuitett |Tnb nur 2fierfgeuge ber atfetternicbfdKU $olitif. aß bie Schweiger bieß nicht allgemein erfennett unb bie „Partei bed Audfanbd" nidjt gerabegu ber *$olfdrad)e ald ^aterlaubdmörber benungfren, bie bem 93olf bad SRefier bed $>edpotidutud an bie stehle fefcen helfen — bieß ifl mir reinweg uubegreiflid). 5Ser über bie 5lbfTd)ten bed Audlanbd im klaren i|t, wer fld) nid)t mehr burd) fcbmädjlicbe Zweifel ober buttfle 33ertrotfuttgeit hinhält, ber teuft au bie Littel ber ©egenmehr, ber entwirft ald ^olitifer feinen ^fan uitb entfcbeibet ffch. Söebe bem, ber ffd) bafür eutfeheibet, ben anrüefenben geütb burd) ermuthigenbe Äongeffioneit ober preidgebenbe *Üerfohnungdoerfud)e befchworen gu wollen. 5öer einen Sflorb befchloffen bat, ber wirb nicht baburet) gurücfg6 halten, baß feitt Opfer in 6efcbmicbtigungdfüd)tiger (Sner* gielofigfeit unterläßt, SSaffen gegen ihn gur $>anb gu nehmen. £>te Schweig fann'th r e geinbe nur auf ihre Soften gu oerfobnen fuchen, bettn ber $reid ber SSerfobnuitg i|t fietd Ihre Freiheit unb Selbfitfäubigfeit.

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Sehr maHr unb richtig fagt ber „Seelänber Angeiger"7): r/Schweiger, wo ffnb bie ©arantieit eurer Unabbäitgigfeit? Der Elb ber Surften ? ©lieft auf ftrafau! Der $aß tfrafou'S ift baS Borfptel eines febweigerifebm Drama'S. Unb baß bieß Drama nicht tragifd) enbe — n>o ftnb eure ©arantien? 3b* fet)t*ö ^ if>r bürft ffe m'ct>t außer euch fudjen, nicht in eurer Neutralität, nicht bann, baß ihr feinen ber £>errfd)er be leibig t. 3^r be» fefbigt fte fort unb fort, ihr beleibigt fte bis auf« 33lut — eure greibeit, eure Demofratie ift'S, bie fte beleibigt." Söoblan, wer biefe, gewiß richtigen Anflehten 'hegt, ber muß fich auch ju ib*en Äonfequengen befenneu. Unb worin beftehen biefe? 3cb mogte fte unter Anberm barin feben, baß bie Schweig mit ibrer grei'heit bem AuS# fanb bemofratifche Diverfionen mache, wie baS AuSIanb fort unb fort ber Schweig reafttonaire Di* verfioneit macht. 3)lit gwei ©orten fei eS gefagt: greift bie Demofratie im AuSIanb um ffch — unb fte fann eS nur mit f)ülfe ber freien ßänber — fo ift bie Schweig gerettet; bleibt baS AuSIanb bemofratifd) tobt, fo ift bie Schweig verloren, benn nicht Demofraten fou* bern nur Sflaven bienen alS genfer gegen Demofraten. Dem $ampf, welcher ber Schweig bevorftefct, weicht fie nicht mehr aus. ES fommt alfo von vorn be^in barauf an, ihm männlich/ wenn auch nicht leichtfertig her*

audfobernb, entgegengutreten. $te fturcbt aber ifl bte fdjlttninpf geinbiu ber Sdjwefger!

3dj habe bad ^rojefr angeregt, int gafl einer be• waffneten Sntcröention retfofutionaire gretfdjaaren, na* mentlicb aitd 2eutfd)(anb, auf fdjwetgerifcben töoben gu gießen unb burd) fte, mabrenb bie Schweiger bad ®rod ber feinblicben Gruppen befebäftigen, bie gabne ber fte* pubfif iit bad Audfattb tragen unb im Rücfen bed getubed ben ©raub ber Resolution entjünben gtt laffen. 3d) fehe ein, mad unter einiger SRaßen günjMgen Umflanbett oom militärifdjeu wie oom politischen Stanbpunft aud geg*n jened ^rojeft eittjuwenben wäre. Unaudfubrbar aber if* ed jeben gaffd, wenn bie Seoolferung bed Aud* Ianbd nidft burd) bemofrattfdje 3been oorbereitet ifi unb burd) Sympathien für bte Schweig angegogen wirb. Ob beibed burd) Abfcbließung ber fdjweigerifcben greiheit gegen bad Audlanb bin unb bureb Anfeütbung ber auswärtigen S3eflrebungen für bie 2)emofratfe gu erreiche« ift, bad mtrb niebt febmer gu beurteilen fein. Soll td) mid) furg unb offen andfpredjeu über bad Schimpfen ber Schweiger treffe gegen „audw&rtige Demagogen" u. f. w., b. b-gegen bie eigenen qjrtngipien ber Schweig, fo muß ich ed gum SWinbeflen infonfequent unb furgflchtig nennen unb mögte in ben Ruf etnfitmmen: „oergfb ihnen, bentt ffe wiffen nicht, wad ffe thwn!" 3d) fage eud), ed fönnen gelten fomtnen, mo ihr wünfehen werbet, „frembe $ema* gegen" in eurem ßanbe gu haben!

£>od) td) h®be genug gefagt. 9Kan fennt'je&r meine Stellung, meine 33eflrebungeit, meine ©effnnungen. 3d) überlaffe jefct bad ttrtbeil über meine Angelegenheit bem ^ublifitm; mir felbtf wäre ed boebtf wiberwärtig, nur

noch ei« 'ÖJort weiter fagen gu möffett. Slud) werbe id) vielleicht binnen Äwrgem ben ®3unfd) ber Süwber Regier runfl erfüllen unb |wr Befriedigung ber baierifdjen unb aitberer SWajeftäten bie Schweig gänglid) oerlaffen müffen. 3d) Pergweifle aber in folcbem gall nid)t barait, biefeS £anb, welcbeö icb trofc beut $ulturmangel, tro$ bett Roh' beiten, tro^ ber pringiplofeit Anfeinbung fo ntacbeS feiner Bewohner wie ein gweiteS Baterlanb lieben gelernt habe, in einer belfern 3eit wiebergufeben, in einer ,3eit, wo entweber bie Republif ftarf unb aufgeflärt genug ift, um fid) nicht mehr vor Republikanern gu fürchten, ober ber Despotismus gu ohnmachtig unb »erachtet, um nod) greibeitSfreunbe in Flüchtlinge perwattbeln gu fonnen. Sollte übrfgenS — unb ber 2lnfd)ein einer 3Höglid)feit ift vorbanben — ben Schweigern baS barte £ooS vorbehalten fein, mit ben „fremben Demagogen," »or welken bie metften ihrer Sournale einen fo wuitberbareu Abfdjeu an ben $ag legen, bttrch bte fremben Despoten einft als „Untertanen" gleichgeftellt unb mit bett geifligen ober repolutionatren Elementen namentlich meines BaterlaitbS erft burd) 93erfdjme Iguitg in bem Digel einer gern einfchaftlichen ^ned)tfd)aft befreunbet gu werben, fo wirb aus biefer Schule hoffentlich ein um fo beffereS unb um fo folgenreicheres Einverflänbniß beroor* geben, benn Sdjulfreunbfcbafteu ftnb bekanntlich bie tu* tttgften unb bauerhafteften. 3cf) gönne ben Schweigern biefe Schule nicht, batteu fie fie aber burchgemacht, fie würben nicht inebr baratt benfeit, eineS majeftätifcben Mißbehagens ober einer gollermäßigung ttege,j rechtliche Seute aus bem Laube gu iageu, bereit Berbredjen in bem Unglücf beftebt, meljr beSpotifchen Schulunterricht genoffen gu haben, als geborene Republikaner.

Bern, AufaugS 3anuar J847.

1  <Diejj begießt fl<b auf Btoangig&ogenföriften, tteldje in einigen fcntfötn Staaten jeufurfrei fmb.

2  Sogar baö „(Jinfcbmuggeln" ber 23ro$flren macht bie R. 3. 3. gu einem SJerbrecben. erinnere fle baran,

baß fogar bie unter ihren Otogen etfe^ienene „^euiie" Don Äötoig unb bie „ScfcifffabrtSfnnbe" doii Bobrif ße; fd)mug<jclt werben muffen. Alagtttye Saftif eincS trpit: tUCamftyii Blattrö!

3  liegt mir eben noch in biefem 2(ugen&licfe eine $robe ber 3ungenl)aftigfeit eineö meiner Sanböleute in einem Suche oor, beffeit 9!3erfaffer ftd) burch einen «Schreibfehler SHarc ftatt Rare genannt ljat. 3>aß matt tiefen eitlen jungen Sflantt auögewiefeit, billige id), nach ben oben aufgeteilt™ ©ruubfafeen, unter feinen Umflanben, aber baß er fleh wie ber Rationalfcbulmeifter ber Schweig geberbet, unb, nachdem man feine ffeine $erfott ent» fernt I)at, jefct biefer eitlen $erfou gu lie6 charaflerlod 5IHeö fompromittirt, bafl oerbient in ber Schwelg wie in Seutfdjlanb bie Ruthe. (Sc hat bie teutfchen noch mehr beleibigt, als bie Schweiger, inbem er mit einer 3nbiefretion ohne gleiti/e für feine (Sitelfeit bad gete* gentliche Renfontre mit ben acbtcn8tt>ert()ejten ^erfoneu ausbeutet, bie gutmütig genug waren, ihm 9(ubien$ gu geben, flatt ihm bie S^i'tve gu tveifen.

4  Soriu bieß Unrecht &ef%e(;t, rnirb u. 31. in folgenden Semerfungen erflcirt:

nQRan fagt, an ber BunbeSberfaffung ber €><hwei$ bfirfe nichts geanbert werben, ireil baö 5(u«lanb fie garantirt h«be. SSeldje ©ewiffenbaftigfeit! «Der teutfebe ©unb hatte bie hannööerfthe 33erfaffung garan; tirt. 5)a fommt eine „hohe" £anb unb ftÖ^t fte um. 2)ie ©arantie war ju (Snbe. JOeflerreid? unb Greußen haben ben 233lfern $i;ef}fiei£eit unb 23olf$t>eviretung garantirt. S>ie JBölfer warten fdjoti feit brei&ig 3afjren unb Hopfen befJanbig an, aber bie ©arantie melbet tfty no$ immer un^Sfilith. So fteljt eS mit ben ©arantien für bie greift. 2So man aber eine ©arantie fürbaß ©egenthell borfehren fann, ba ifl man fofort ungerufen bei ber ^anb. (53 liegt ein emp&renber #ol)n in biefer ©arantie ber fe^ivei^erifdym Berfaffung. (53 ijl, alö irotle man einem Äranfen bie ftortbaner feiner .ftranfljeit garantiren. £ier tritt aber noch bie Steigerung biiijii, baß man jugleich bem Äranfen SJortourfe nnb Drohungen wegenber Äranftyeitmacht, b e s ren gortbauer man t$m garantirt. $)ie «StrcU tigfeiten in ber Schweig entfpringen aUein au8 ber Äait; tonaljerflucfeluiig unb ben burd? biefelbe fleh efnnijlcn; ben Sonbetintereffen. JDiefj lueif? mau. Sobalb fie ftd) aber regt, faßt man über fie her unb bebroht fie mit 3nteroentioit. «Sagen bann bie Schweiger, fie wollten bte Urfachen ber Streitigfeiten wegräumen, fo erwibert man, bi« U»fa<hen h«be man garantirt, unb brofjt norf) erufHicher*init Snteröention. 3fl baS nic^t baö emy&renbflc Spiel ber ©malt mit bem Rfd?t, baS man fld) benfen fann? Unb biefj Spiel, it)r teutfe^en „liberalen", habt ihr fo lange 3cit unterflüfet unb jur

ftortfefcung biefeö Spielä burftc man mit euren $5uflen bro^en! 3ch irutbe euch gnrufett: fd)5mt euch!/ menn ihr euch nicht megen eurer innern Süitben fctyon fo öiel gu fchämen hattet, bafj bie auswärtigen noch gar nicht an bie Diethe fontmen fönnen."

3n 33egug auf anbre 23enterfungen f. „ftaljrten unb Qlbenteuei" unb eine anbre fitrjlicb erfchienene Schrift.

5  23erg(. bie Brlugfcftrift „Atafau. JDcn Schweigern ges

6 wibntet oon einem 3)rutf$en."

7  3$ freue mich, biefe In ber Stfnmg fo feiten auftau; thenben Anflehten über baö «Berhäftntß gum 2lu8lanb hervorheben gu f&nnen, obfthon ber „«Seelänber 2lng." ebenfaflS nid^t unterlaffen fonnte, über nti<h herzufallen, weil — id? feine Knuten t^eile.