POLITISCHE AKTIONS-BIBLIOTHEK

FRITZ

MARX

BRUPBACHER

UND BAKUNIN

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Berlin-Wilmersdorf 1922

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Max Oppenheimer: Porträt Karl. Marx

^^^mp^iMj^ilj^^e der Cj^Ö«^«!®» -TOrfe^w^; Dieses Buch wurde irn Januar 1922 als elftes Werk der

Karl Marx ist geboren im Jahre 1818 in Trier als Sohn eines Rechtsanwaltes, In der seelischen Entwicklung von Marx dürfte man der anschaulicheren Darstellung halber bis zur Zeit der Gründung der Internationale vier Stadien unterscheiden: Das Stadium des Chaos, die Jung-Hege Ische Periode, die Zeit des psycho-physischen Parallelismus, und die der Ausbildung und Vollendung des historischen Materialismus. Von der ersten Periode, in der seine Seele noch im wilden Chaos sich befand, wo er wohl das Gefühl des Gegensatzes zu der alten Welt lebendig und schmerzlich empfand, aber keinen Ausweg sah, geben uns eine Reihe von Briefen seines Vaters und von ihm selbst, die Mehring publizierte, eine anschauliche Vorstellung und wir geben sie deshalb bruchstückweise wieder. Wir erhalten daraus das Bild einer leidenden und zugleich wild-energischen Natur, von einem Menschen, der sich losgelöst fühlt von allem Zusammenhang mit der Welt, in die er hineingeboren wurde. Die Ideale dieser Welt sind ihm nichts, sind ihm verhaßt, aber die neuen Ideale, die seinem eigenen Wesen entsprechen, vermag er j noch nicht herauszuarbeiten. Er weiß wohl, was nicht sein;1 soll, aber weder das Bild seines eigenen Innern, wie er -V.' es sehen möchte, noch der Umwelt, die den idealen Gegensatz zu der verhaßten Wirklichkeit bilden würde, erschließt sich dem leidenschaftlich Suchenden. Die poetischen Versuche, die er macht, sein inneres Wesen, seine eigene Persönlichkeit darzustellen, auszudrücken, für sich selbst pla- ; stisch herauszuheben und zu definieren, gleichsam sein Heldenideal zu finden, mißlingen, sind aber vom äußersten Interesse deshalb, weil sich hier schon offenbart, daß die Größe seiner Kraft nicht wie bei Bakunin in der Definition des inneren und letzten Strebens des Menschen, sondern in der Definition der äußeren Wirklichkeit liegt, in einer Fähigkeit, die ihn zu dem gemacht, was er wurde, und ihm selbst den Sinn seines ganzen späteren Lebetis ;

KARL MARX

Das war auch der Grund, weshalb ihn Kant und Fichte weniger fesselten, als der Geschichtsphilosoph

Hegel.

In diesen Gedichten offenbart sich, wie auch im ganzen späteren Leben von Marx, wie wenig plastisch seine Phantasie, wie unsinnlich, wie unanschaulich seine ganze Natur war, und wie sie deshalb schon über das Verweilen an inneren Bildern und eigener Persönlichkeit hinausdrängen mußte, zur Verarbeitung der äußeren Wirklichkeit in eine mächtige, wenn auch bildlose Abstraktion. Wenn es eine Figur gibt, die so ganz im Gegensatz steht zu dein anschaulichen, bildlichen Denken Goethes, so war es Karl Marx. Marx drückt diese Tatsache selbst sehr schön aus, wenn er sagt, daß seinen dichterischen Ergüssen die poetischen Gedanken fehlen, daß an ihrer Stelle rhetorische Reflexionen sich finden. Und wenn ihnen der künstlerische Rhythmus in gleicher Weise fehlte, wie die anschauliche Bildnisgestaltung, so ist etwas mehr als nur ein ästhetisches Urteil über Marx ausgesprochen. Diese Beobachtung führt uns auf den Grund seiner psychischen Konstitution: Er hat keine Freude, keine Veranlagung zur Sinnlichkeit, zum Spiel der Sinne, er ist kein Type auditif oder visuel- in seinem ganzen Wesen, sondern ein abstrakter Tvpus. Jeder Eindruck, der von außen kommt, geht gleich in Abstraktion über und umgekehrt verlangt sein ausgeprägt abstrakt denkendes Hirn nach stets neuen Reizen, die es verarbeiten, abstrahieren möchte. Marx ist im Gegensatz zu Bakunin ein sehr wenig soziales Wesen. Bakunin bedurfte der Gesellschaft, dachte in Gesellschaft; das psychologische Wohlbehagen, das ihm die Gesellschaft, das Sprechen, Gestikulieren verursachte, bestimmt seine ganze seelische Reaktionsweise. Er hat kein „Sitzleder", indessen schon der junge Marx Tage und Nächte, Wochen in der einsamen Studiecstube verbrachte und in eisernem Fleiß eine Unmenge von Wissen aufnahm, abstrahierte und systematisierte, nach immer neuen Eindrücken lechzend, um die Abstraktion aller Abstraktionen aus den Erscheinungen her« auszudestillieren und so durch den Abstraktionsprozeß auf den Sinn der Wirklichkeit, des Lebens zu kommen. Es lag in der Art seines Denkens von früh an eine genial große Fähigkeit, aus dem Individuellen des Lebens das Allgemeine herauszuholen und damit gleichsam dem Leben, das in der Wirklichkeit stets nur individuell ist, das Leben zu nehmen, es zu vergewaltigen, soweit eben jede Verallgemeinerung, jede Abstraktion vergewaltigt. Es ist etwas Finsteres, Gotisches und gleichzeitig Gewaltiges und Gewalttätiges an einer solchen Denkform, etwas, das nicht nur sich äußert

dem Gegenstand des Denkens, der Einzelerscheinung, der äußeren Wirklichkeit, sondern auch dem eigenen physischen und psychischen Sein gegenüber; es entspringt hieraus das gewalttätige Wuchern mit den Kräften des eigenen Leibes, des eigenen Nervensystems, das Marx verschiedene Male in seiner Studienzeit aufs Krankenlager brachte, den Körper bis zur Erschöpfung in den Dienst des Suchens, Grübelns, Forschens zwängte und ihm die Fähigkeit zum naiven Genuß der Sinneswelt, die Freiheit raubte. Wer dächte nicht an den Penseur Rod ins, der vor dem Pantheon in Paris steht, dieses Symbol des Denkriesens, in dem jeder Muskel nur noch Instrument des Gedankens und nicht mehr Apparat zur physischen Fortbewegung und Tätigkeit ist, in dem der Denkprozeß, der nach dem Absoluten drängt, selbst einen Athletenkörper zusammenballt und zermalmt und den leiblichen Menschen zum Zwangsarbeiter des geistigabstrakten Menschen macht. Es ist der Kampf des Geistes gegen die Materie, der Gotik gegen das Heidentum. — Es steckt etwas Mönchisches in diesem Marx, wenn man ihn dem sorglosen Heiden Bakunin gegenüberstellt. Mönchisch hart gegen sich — und naturnotwendig gegen Andersdenkende. Wie er selbst durch den Drang nach Abstraktion beherrscht wird, so muß er sich vorstellen, daß auch die andern der Abstraktion zu dienen haben.

In furchtbarer Anstrengung sucht er bis zu den letzten Quellen der Erkenntnis vorzudringen, in eiserner Selbstdisziplin einen dem Intellekt, der Abstraktion zugänglichen Sinn des Lebens zu finden, die Gesetze dieses Lebens, die ihm die einzige eigentliche Wirklichkeit des Lebens sind, denen gegenüber die eigene Persönlichkeit wie ein Stäub-chen ist im Universum, aufzuspüren.

Bevor wir in der Analyse der Marxschen Entwicklung weitergehen, schalten wir die oben erwähnten Briefexzerpte von Marxens Vater und Marx, samt ein paar Bemerkungen Mehrings ein. Mehring sagt: „Wir haben die Briefe des Sohnes nicht mehr, bis auf einen und zum Glücke den wahrscheinlich wichtigsten; in den Briefen des Vaters sieht man aber allmählich die Keime der Zwietracht aufwuchern. Es sind aber manche Kleinigkeiten, die ihn verdrießen, umsomehr verdrießen, als ihn nun auch ein böser Husten und bald die Gicht zu plagen beginnen: die unleserliche Handschrift, das saumselige Briefschreiben, auch daß Karl keine Besuche bei angesehenen und einflußreichen Män^ nern macht, die ihm nützen könnten; wenn man nicht mehr

allein stehe, erfordere die Klugheit, sich einige Stützen zu verschaffen, versteht sich auf eine ehrenvolle und würdige Weise. Mit seinen gebleichten Haaren und ein wenig gebeugtem Gcmüte will der Vater noch trotzen und alles Niedrige verachten; aber er meint, daß der stolzen Jugend in der Fülle der Lebenskraft wohl manches als Erniedrigung erscheine, was doch nur Pflicht gegen sich und die sei, deren Wohl man zu fördern habe."

Im Dezember 1836 schreibt der Vater dann aber schon: „Deine Ansichten des Rechtes sind nicht ohne Wahrheit, aber sehr geeignet, in ein System gebracht, Stürme zu erregen, und Du weißt nicht, wie heftig gelehrte Stürme sind. Wenn das Anstößige in der Sache nicht ganz zu beseitigen ist, so müßte wenigstens die Form mildernd und gefällig sein."

Weitere Auskunft über den seelischen Zustand von Marx gibt ein anderer Brief von Marxens Vater:

„Diese Zerrissenheit ist mir ekelhaft, und von Dir erwarte ich sie am allerwenigsten. Welchen Grund kannst Du hierzu haben? Hat Dir nicht seit der Wiege an alles gelächelt? Hat die Natur Dich nicht herrlich begabt? Haben Deine Eltern Dich nicht mit verschwenderischer Liebe umfaßt? Hat es Dir bisher je daran gefehlt, Deine vernünftigen Wünsche zu befriedigen? Und hast Du nicht auf die unbegreiflichste Weise das Herz eines Mädchens davongetragen, das Dir Tausende beneiden? Und die erste Widerwärtigkeit, der erste mißlungene Wunsch bringt dennoch Zerrissenheit hervor. Ist das Stärke? Ist das männlicher Charakter?"

An einer anderen Stelle vernehmen wir Marx selber:

„In Berlin angekommen, brach ich alle bis dahin bestandenen Verbindungen ab, machte mit Unlust seltene Besuche und suchte in Wissenschaft und Kunst zu versinken."

Nach seiner damaligen Geisteslage, sagt Mehring, mußte „notwendig" lyrische Poesie der erste Vorwurf, wenigstens der angenehmste, „nächstliegende" sein, aber nach seiner Stellung und ganzen bisherigen Entwicklung war sie rein idealistisch.

„Ein ebenso fernliegendes Jenseits, wie meine Liebe, wurde mein Himmel, meine Kunst. Alles Wirkliche verschwimmt und alles Verschwimmende findet keine Grenze. Angriffe auf die Gegenwart, breit und formlos geschlagenes Gefühl, nichts Naturhaftes, alles aus dem Mond konstruiert,

der völlige Gegensatz von dem, was da ist, und dem, was sein soll, rhetorische Reflexionen statt poetischer Gedanken, aber vielleicht auch, eine gewisse Wärme der Empfindung und Ringen nach Schwung bezeichnen alle Gedichte der ersten drei Bände, die Jenny (seine Braut) von mir zugesandt erhielt."

Über Marxens Ringen nach Klarheit, seine Versuche, einen Ausweg aus dem Chaos zu finden, erhalten wir ein anschaulich Bild aus folgendem Briefe von Marx und den Bemerkungen, die Mehring dazu macht:

„So mit dein Schwersten beginnend und ringend," schreibt Mehring, „treibt diese unermüdliche Kraft noch manches andere." (Als Beweis dafür folgt ein Brief von Marx:) „Dabei hatte ich die Gewohnheit mir eigen gemacht, aus allen Büchern, die ich las, Exzerpte zu machen, so aus Lessings Laokoon, Solgers Erwin, Winckeimänns Kunstgeschichte, Ludens Deutsche Geschichte, und so nebenbei Reflexionen niederzukritzeln. Zugleich übersetzte ich Ta-citus' Germania, Ovids Libri Tristkim und fing privatim, d. h. aus Grammatiken, Englisch und Italienisch an, worin ich bis jetzt nichts erreicht, las Kleins Kriminalrecht und seine Aunalen und alles Neueste der Literatur, doch nebenbei das letztere. Am Ende des Semesters suchte ich wieder Musentänze und Satirmusik und schon in diesem letzten Hefte, das ich Euch zugeschickt, spielt der Idealismus durch erzwungenen Humor (Skorpion und Felix), durch ein mißlungenes phantastisches Drama (Oulanem) hindurch, bis er endlich gänzlich umschlägt und in reirte Formkunst, meistenteils ohne begeisternde Objekte, ohne schwunghaften Ideengang übergeht. Und dennoch sind diese letzten Gedichte die einzigen, in denen mir plötzlich, wie durch einen Zauberschlag, ach! der Schlag war im Beginne zerschmetternd, das Reich det wahren Poesie wie ein ferner Feenpalast entgegenblitzte und alle meine Schöpfungen in Nichts zerfielen."

„Begreiflich genug," fährt Mehring fort, „daß bei diesen mancherlei Beschäftigungen das erste Semester hindurch viele Nächte durchwacht, viele Kämpfe durchstritten, viele innere und äußere Anregung erduldet werden mußte* V und am Schluß doch nicht viel gewonnen, Natur, Kunst, Welt vernachlässigt, Freunde abgestoßen worden waren. : Auch der Körper litt unter der Überanstrengung. Marx wohnte damals in der Alten Leipzigerstraße 1, demselben Hause, das Lessing bei seinen letzten Besuchen in Berlin bewohnt hatte; nun riet ihm ein Arzt zum Landaufenthalt. Dort erholte sich der angegriffene Körper schnell und das geistige Ringen begann von neuem:

„Ein Vorhang war gefallen, mein Allerheiligstes zerrissen, und es mußten neue Oötter hineingesetzt werden. Von dem Idealismus, den ich, beiläufig gesagt, mit Kantischem und Fichteschem verglichen und genährt, geriet ich dazu, im Wirklichen selbst die Idee zu suchen. Hatten die Oötter früher über der Erde gewohnt, so waren sie jetzt das Zentrum derselben geworden. Ich hatte Fragmente der Hegeischen Philosophie gelesen, deren groteske Felsenmelodie mir nicht behagte. Noch einmal wollte ich hinabtauchen in das Meer, aber mit der bestimmten Absicht, die geistige Natur ebenso notwendig, konkret und festgerundet zu finden wie die körperliche, nicht mehr Fechterkünste zu üben, sondern die reine Perle ans Sonnenlicht zu halten. Ich schrieb einen Dialog von ungefähr vierundzwanzig Bogen: Klcantus oder vorn Ausgangspunkt und notwendigem Fortgang der Philosophie. Hier vereinte sich einigermaßen Kunst und Wissen, die ganz auseinander waren, und, ein rüstiger Wanderer, schritt ich ans Werk selbst, an eine philosophisch-dialektische Entwicklung der Gottheit, wie sie als Begriff an sich, als Religion, als Natur, als Geschichte sich manifestiert. Mein letzter Satz war der Anfang des Hegeischen Systems, und diese Arbeit, wozu ich mit Naturwissenschaft, Schelling, Geschichte mich einigermaßen bekannt gemacht, die mir unendliches Kopfzerbrechen verursacht und so geschrieben ist (da sie eigentlich eine neue Logik sein sollte), daß ich jetzt selbst mich kaum wieder hineindenken kann, dies mein liebstes Kind, beim Mondschein gehegt, trägt mich wie eine falsche Sirene dem Feind in die Arme. Vor Ärger konnte ich einige Tage gar nicht denken, lief wie toll im Garten an der Spree schmutzigem Wasser, das Seelen wäscht und Tee verdünnt, umher, machte sogar eine Jagdpartie mit meinem Wirte mit, rannte nach Berlin und wollte jeden Eckensteher umarmen."

. Nach diesem neuen Schiffbruch in den metaphysischen Regionen wirft sich Karl Marx in die positive Wissenschaft. „Kurz darauf trieb ich nur positive Studien, Studium des Besitzes von Savigny, Feuerbachs und Grolmanns Kriminalrecht, Devcrborum significatione von Kramer, Wening-Ingcn-heims Pandektensystem und Mühlenbnich,>Doctrina Pandec-tarum, woran ich noch immer durcharbeite, endlich einzelne

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Titel nach Oauterbach, Zivilprozeß, und vor allem Kirchenrecht, wovon ich den ersten Teil, die Concordia discor-dantium canonum von Gratian, fast ganz im corpus durchgelesen und exzerpiert habe, wie auch den Anhang, des Lancelotti Institutiones. Dann übersetzte ich Aristoteles' Rhetorik teilweise, las des berühmten Baco v. Verulam De augmentis scientiarum, beschäftigte mich sehr mit Rei-marus, dessen Buch von den Kunsttrieben der Tiere ich mit Wollust durchgedacht, verfiel auch auf deutsches Recht, doch hauptsächlich nur, insofern ich die Kapitulare der fränkischen Könige und der Päpste Briefe an si6 durchnahm."

Karl berichtet dann weiter, daß er abermals krank geworden sei „aus Verdruß über Jennys (seiner Braut) Krankheit und meine vergeblichen untergegangenen Geistesarbeiten, aus zehrendem Ärger, eine mir verhaßte Ansicht zu meinem Idol machen zu müssen. — Wiederhergestellt, verbrannte ich alle Gediente und Anlagen zu Novellen usw. in dem Wahne, ich könne ganz davon ablassen, wovon ich bis jetzt allerdings noeh keine Gegenbeweise geliefert." Aber während seines Unwohlseins hatte er Hegel von Anfang bis zu Ende, samt den meisten seiner Schüler kennen gelernt. Durch mehrere Zusammenkünfte mit Freunden in Stralau geriet er in einen Doktorklub, dem einige Privatdozenten angehörten und auch Rutenberg, der intimste seiner Berliner Freunde. „Hier im Streite", schreibt er, „offenbarte sich manche widerstrebende Ansicht und immer fester kettete ich mich selbst an die jetzige Weltphilosophie, der ich zu entrinnen gedacht, aber alles Klangreiche war verstummt, eine wahre Ironiewut befiel mich, wie es wohl leicht nach so viel Negiertem geschehen konnte. Hierzu kam Jennys Stillschweigen, und ich konnte nicht ruhen, bis ich die Modernität und den Standpunkt der heutigen Wissenschaftsansicht durch einige schlechte Produktionen, wie ,Den Besuch', erkauft hatte."

Aus diesen Briefen ersehen wir die allmähliche Annäherung von Marx an Hegel, dessen Tendenz, den Einzelerscheinungen des Lebens die Autonomie zu nehmen und sie in ein System zu zentralisieren, dem Marxschen Geiste durchaus adäquat war, und der zudem durch den Optimismus seiner evolutionistischen Geschichtsauffassung Marx die psychische Erlösung bot, die er in Kant und Fichte nicht gefunden. Mit dem Eintritt von Marx in die Hegeischen Gedankengänge löste sich denn auch das Chaotische in

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ihm und er kam theoretisch und weiterhin auch praktisch auf die Bahn, die seiner innersten Individualität entsprach. Hegel gab ihm den Schlüssel zum Zugang der Wirklichkeit, d. h. zu der Form der Wirklichkeit, die dem abstrakt denkenden Menschen allein zugänglich ist; er gab ihm das Werkzeug, mit dem er die Welt entdeckte. Er läßt ihn in der Geschichte der Menschheit den Sinn des Lebens finden, den er in seinem persönlichen Wesen nicht hatte entdecken können. Er legte in ihm dadurch auch den Grund zu der selbstbewußten Sicherheit, deren Förderung in der Bourgeoise und später im Proletariat seine propagandistische Aufgabe wurde und die ihn zu dem Menschen gemacht, der mit dem Hammer philosophiert. Die Begegnung mit der Hegeischen Philosophie war für Marx die Aufhebung seiner Isolierung und damit seiner Zerrissenheit, gab ihm denk-, gefühls- und willensmäßigen Anschluß an ein Ganzes, dem er als dienendes Glied sich anschloß. Die geschichtliche Entwicklung zeigte ihm die Ordnung, die er in sich selbst umsonst gesucht, und in dem sich entwickelnden Selbstbewußtsein der aufstrebenden Bourgeoisie findet er die Kraft, die die alte Welt der Philister, die ihm so verhaßt war, aufheben wird. Der Entwicklung dieser Kraft weiht er nun seine ganze Persönlichkeit. Das Chaos ordnet sich; denn der Zweck des persönlichen Lebens ist gefunden. Er sieht das Gesetz in der Geschichte, ohne freilich die irdischen Wurzeln der vorläufig noch psychisch immanenten Gesetzmäßigkeit zu sehen. Er sieht erst die Gesetzmäßigkeit in der psychischen Reihe, und sein Eingreifen gilt deshalb dieser.

Das Ewige, Feste ist ihm bewußt geworden, das Allmächtige, das über die Einzelerscheinung im Leben hinwegschreitet und als Abstraktion der Einzelerscheinung sich bemächtigt. Diese Erkenntnis hat fortan von ihm Besitz ergriffen, und daß die Menschheit von ihr ergriffen werde, wurde die vorläufige Aufgabe; die Tafel der Gesetze der historischen Entwicklung studierte und interpretierte er für-derhin und vermittelte der Welt ihren Inhalt. Hegel hatte den Nebel von ihnen genommen und sie seinem Blick klargelegt. Man kann nicht genug von dieser Besitznahme von Marx durch Hegel sprechen. Nicht nur für seine wissenschaftlichen Leistungen, sondern auch für seine geringe Wertung des Freiheitsbegriffes, den Bakunin ins Zentrum seiner Tätigkeit stellte, ist diese Entwicklung zu Hegel von der allergrößten Bedeutung, von mindestens so großer

Bedeutung als die nachträgliche Hinzufügung der materiellen Basis als Ursache der psychischen Reihe. Marx wird durch Hegel zum Propheten der Idee der historischen Notwendigkeit für die Vergangenheit, .aber nicht minder auch für die Zukunft. Er wird Mitwisser der Gesetze des Weltgeistes und erhält das harte, rücksichtslose Selbstbewußtsein der "Wissenden gegenüber den Unwissenden. Er weiß nicht mehr, was er will, aber er weiß, was die Weltgeschichte will und wird es künftig jedem verwehren, die Götter der Freiheit zu verehren, wenn die Weltgeschichte dadurch in ihrem Gang gehemmt wird.

Er wird, wie Engels, die Schweizer, die für ihre Freiheit kämpfen gegen das Haus Habsburg, Reaktionäre schelten, weil die Weltgeschichte Zentralisation verlangt und sie für Föderalismus und Freiheit eintreten. Er hat nicht das Bewußtsein, ein Autoritär zu sein, aber er weiß, die Weltgeschichte ist autoritär und er ist ihr Diener auf Erden; das „Seiende" hat ihn in die Welt geschickt und diese Erkenntnis, das ganze Erlebnis Hegel, gibt ihm Kraft und Zähigkeit, alle Gegner zu überwinden und alle falschen Propheten zu vernichten. Die Menschheit hat in den Wegen der Gesetzlichkeit der Weltgeschichte zu wandeln, ihre Gebote zu erfassen, da sie zu ihrem Wohl ausschlagen werden. Diese Gedankengänge haben etwas Christlich-Asketisches — mit Nietzsche zu sprechen —, verglichen mit denen des wilden russischen Heiden Michael Bakunin, und aus ihrem Gegensatz heraus läßt sich auch der schon früh ausgesprochene Gegensatz der beiden am besten erklären. Bakunin war auch Hegelianer gewesen, aber, wie wir sehen werden, aus anderen Gründen und in wesentlich anderer Weise. Außerdem ist im Laufe der Zeit das Hegeische seines Wesens ganz in den Hintergrund getreten; die Gesetze der Geschichte akzeptierte er, solange sie in der Richtung seines Wesens lagen; sobald die Naturgesetzlichkeit seinem Willen nach Freiheit entgegenstand, brach seine Prometheische Natur durch, die keine Götter irgendwelcher Art, und wären es Naturgesetze, über sich duldet!

Er konnte nicht ein Opfer einer wissenschaftlichen Überzeugung werden wie Marx, dem die Wissenschaft ein strenger Herr war, welchem er Leben, Muße, Ruhe opferte, unerbittlich streng gegen sich und alle, die nicht im Einklang mit den Gesetzen handelten, dem unabänderlichen Gang der Entwicklung blind gegenüberstanden.

Wichtig für die Entwicklung von Marx und für' das Näherrücken an die Realität war seine Freundschaft mit Bruno Bauer, der zurzeit in heftigem Kampf stand mit der Orthodoxie, für die Freiheit des Gedankens und gegen die Anmaßungen der Kirche. An Bauers und Köppens Seite wurde Marx in die praktischen Kämpfe der Zeit verwickelt, „mit ihnen arbeitete er auch in ihrer theoretischen Waffenschmiede, der Philosophie des Selbstbewußtseins". Damit war er unter die Vorkämpfer des linksstehenden Bürgertums geraten und „aufklärend und aufrüttelnd vertrat er die Forderungen der Preßfreiheit und der Volksvertretung" als Mitarbeiter und später Redakteur der Rheinischen Zeitung (1842). Damals wirbelte die Agitation des Kommunisten Wcitling viel Staub auf und auch Marx hatte als Redakteur zu ihm und dem Kommunismus überhaupt Stellung zu nehmen. Da wir später Bakunins Äußerungen aus derselben Zeit wiederzugeben haben, ist es von Interesse, auch Marxens Stellungnahme zu kennen. Mehring sagt hierzu: „Marx tat das Beste und Ehrlichste, was er unter diesen Umständen tun konnte, indem er rund heraus gestand, daß die Rheinische Zeitung noch kein Urteil über die kommunistischen Ideen habe, sondern sie erst einer gründlichen Kritik unterwerfen werde". So kam Marx schon sehr früh (d. h. als Jüngling zu Anfang der 20er Jahre) mitten ins praktische Leben hinein und wurde dadurch mehr und mehr von der reinen Ideologie abgedrängt, immer mehr auf das Studium der Umwelt und die Tätigkeit in ihr verwiesen; ihre Beeinflussung und nicht die plastische Heraushebung des allgemeinen menschlichen Wesens wurde denn auch in wachsendem Maße immer mehr der zentrale Angriffspunkt für die Betätigung seiner geistigen Fähigkeiten. In seiner rheinischen Zeit machte Marx auch die Bekanntschaft von Proudhons Schrift gegen das Eigentum; sie ist nach Mehring „für ihn eine Art Offenbarung gewesen".

Schon 1843 trat Marx der Zensurverhältnisse halber aus der Redaktion der Rheinischen Zeitung aus. Durch die bald folgende Unterdrückung der Zeitung war ihm die Möglichkeit öffentlichen Wirkens abgeschnitten und er reiste nach Paris, wo er mit dem deutschen Junghegelianer Rüge zusammen eine Zeitschrift (Deutsch-französische Jahrbücher) herausgab. Es war eine Fortsetzung der früheren Zeitschrift Ruges, der Deutschen Jahrbücher. Noch ist Marx nicht auf dem Standpunkt angelangt, daß das Proletariat der alleinige Hebel zur Erfüllung der Kultur sei, und er will für die Emanzipation des Menschen kämpfen. Er identifizierte noch die Interessen der philosophisch geschulten Intelligenz mit denjenigen des Volkes, einen Standpunkt, den Bakunin zeitlebens eingenommen hat, und gleichzeitig nähert sich Marx zusehends der Auffassung, daß alle seelischen Erscheinungen aus den realen Bedürfnissen der Menschen sich ableiten, und diese Bedürfnisse erhalten für ihn allmählich einen rein ökonomischen Inhalt. Er gelangt zu der Auffassung, daß für alle Geschichte die grob-materielle Produktion die Geburtsstätte darstelle. Auch die Religion ist ihm nichts anderes als der Ausdruck dieser Verhältnisse. Sie ist deshalb nur durch Änderung dieser Verhältnisse und nicht durch Propaganda des Atheismus (Bakunin) aus der Welt zu schaffen. War Marx ursprünglich ausgezogen, um an den religiösen und politischen Fragen anzuknüpfen, so lösten sich diese allmählich in ökonomische auf; die politischen und religiösen Fragen werden Fragen der ökonomischen Spähren, des sozialen Seins. Und da er die „radikalen" Bedürfnisse als die einzigen betrachtet, welche imstande sind, eine radikale Umwälzung der Gesellschaft zu bewirken, beginnt er das Proletariat als Klasse zu betrachten, die die Aufgabe hat, die allgemein menschliche Emanzipation, dieses Schlußcrgebnis der deutschen Philosophie, ins Leben zu rufen. Und damals, schon bevor er seine ökonomischen Studien begonnen, kommt er zu dem Schlüsse, daß die Entwicklung des Proletariats auch die Aufhebung des Proletariats mit sich führen werde, daß also die Bewegung, die Realität, die ihn allein noch interessieren könne, die proletarische sei, denn „die Philosophie kann nicht verwirklicht werden ohne die Aufhebung des Proletariats".

Wir sehen, wie Marx damit in die dritte Phase seiner Entwicklung eintritt; er bringt in diese bereits eine abgeschlossene Denk-Methode, ein eigenartiges formales Denken mit und betrachtet den Menschen nicht als Individuum, sondern als Bestandteil der Masse, ist doch sein Denken ein historisches. Was an der dritten Phase neu ist, ist die Entdeckung der grob-materiellen Produktion als Wurzel der psychischen Vorgänge. Das Denken von Marx ist schon vorher ein mechanistisches, aber jetzt beginnt er unter dem Einfluß praktischer Tätigkeit und der theoretischen Wirkühg Feuerbachs den Grund alles psychischen Geschehens in dem materiellen Bedürfnis und weiter speziell in der Pro-#

duktionsweise der Oesellschaft zu sehen. Er behält weiterhin den Standpunkt bei, daß die psychischen Ereignisse dialektisch ihre Entwicklung nehmen; aber ganz nach und nach sieht er hinter dieser psychischen Reihe eine materielle Reihe. Vorerst bestehen nur Wechselwirkungen zwischen den beiden, die materielle Reihe wird noch nicht als einziges Moment von allen gesehen; erst später wird die psychische Reihe zum bloßen geistigen „überbau".

Die materielle Basis selbst aber — und darin besteht das Originelle der Marxschen Auffassung — erhält die gleiche dialektische Evolution zugesprochen, wie sie Marx, durch Hegel, für die psychische Reihe entdeckt, er überträgt a priori die Gesetze der psychischen Entdeckung auf die Produktionsweise, lange bevor er die Entwicklung der letzteren in ihren Einzelheiten studiert hat. Paradox gesagt: Er ist Marxist, bevor er ein Buch der National-Ökonomie aufgeschlagen. Er introjiziert einfach die Gesetze, die er in der psychischen Reihe des Geschehens gesehen, auf die materielle Reihe. Von da aus studiert er dann die Ökonomie und ordnet sie ein in seine einmal erworbene Denkform. Zu dieser Entwicklung hat neben den Erlebnissen in der journalistisch-politischen Tätigkeit Feuerbach viel beigetragen. Es ist auch hier wieder interessant, auf die verschiedene Wirkung Feuerbachs einerseits auf .Marx, andererseits auf Bakunin, aufmerksam zu machen. Marx fällt in Feuerbach in erster Linie der Hinweis auf die grob-sinnliche Seite des Menschen auf, Bakunin packt vor allem das Humanistische an Feuerbach, die Idee vom Individuum als Art-Wesen. In dieser Phase der Entwicklung rückt für Marx das Proletariat als revolutionäre Kraft in den Vordergrund, um schließlich die einzige revolutionäre Kraft zu werden, die" er in seine Berechnungen einsetzt.

Die überwiegende Bedeutung, die Marx der dialektisch evolvierenden Produktionsweise zuschreibt in der Bestimmung des psychischen Überbau, hat im Gefolge eine von Bakunin verschiedene Auffassung über den Grad der Wirksamkeit und Art der Propaganda, und die Briefe von Marx und Bakunin in den deutsch-französischen Jahrbüchern, die wir an verschiedenen Stellen wiedergeben, sind dafür ein schlagender Beweis. Marx war in der Propaganda ökonomischer Psychoanalytiker, während Bakunin die Methode der Suggestion bevorzugte; Marx wollte eine Reform des Bewußtseins durch Analyse, Bakunin durch Ansteckung mit dem Satan, den er selbst im Leibe hatte: er wollte hinreißen durch Darstellung des Ideals der Freiheit, durch Aufstachelung. Marx verwirft deshalb (1843) energisch eine jede Propaganda für eine bestimmte Form der künftigen Gesellschaft und betont die Wichtigkeit einer bedächtigen, langsamen, aber gründlichen Aufklärungsarbeit, die die alte Welt kritisiert und durch die Kritik erst die Keime der neuen aus dem Proletariat herauswachsen läßt. Langsamkeit des Tempos und Vorwiegen des intellektuellen Vorgangs dieses Prozesses fallen dabei in die Augen gegenüber dem schnellen Tempo nach der Bakuninschen Auffassung und ihrem Drängen auf Aktion. In den Briefen, die nun folgen, ist die eben beschriebene Phase von Marx noch nicht zu ihrem gänzlichen Abschluß gelangt, die parallelistische Auffassung zwischen Geistigem und Materiellem drängt aber schon stark hin zu einer rein historisch-materialistischen, und damit geht parallel die Betonung sowohl der denkenden als leidenden Schichten der Menschheit als revolutionäre Kräfte. Der einseitige historisch-materialistische und proletarische Standpunkt konkurriert noch mit dem der „wahren Sozialisten". Und aus diesem Schwanken heraus protestiert Marx noch energisch gegen eine jede dogmatische Auffassung. Sein eigenes Dogma ist noch im Stadium der Hypothese, steht in allgemeinen Umrissen vor seinem inneren Auge, hat noch nicht alle Elemente des eigenen Wesens und der Umwelt an sich gezogen und in seinen Plan geschlagen. Dieser Skeptizismus hat wohl auch einen zweiten Grund noch darin, daß er als wirksames Kampfcsmittel empfunden wird, um alle Dogmen, die vor der Marxschen Hypothese da waren, aufzulösen, zu vernichten und so dem historischen Materialismus den Weg zu bahnen, ihm die Möglichkeit zu geben, all das, was die Kritik aus dem Alten herausschält, um sich zu sammeln und zu kristallisieren. Aber grosso modo in den wichtigsten allgemeinen Zügen ist der Marx dieser Briefe derselbe wie der, den wir zur Zeit der Gründung der Internationale vorfinden.

Lassen wir nun die Briefstücke folgen.

In diesen nun folgenden Briefen von Marx zeigt sich, deutlicher als irgendwo sonst, auch das Positive seines Wesens, sein Ideal von dem Menschen als geistigem Wesen im Gegensatze zum Spießbürger und Philister. Es zeigt sich aber auch noch der Ausgangspunkt seiner Entwicklung und seines Wollens, sein Interesse an der theoretischen Existenz des Menschen, ein Interesse, das späterhin bei

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ihm keine Sonderexistenz mehr führte, als er einmal mit dem Proletariat und dessen Interessen sich gänzlich identifiziert hatte. Die für uns bedeutsamen Briefstücke lauten:

„Es ist wahr, die alte Welt gehört dem Philister. Aber wir dürfen ihn nicht wie einen Popanz behandeln, von dem man sich ängstlich wegwendet. Wir müssen ihn vielmehr genau ins Auge fassen. Es lohnt sich, diesen Herrn der Welt zu studieren."

„Herr der Welt ist er freilich nur, indem er sie, wje die Würmer einen Leichnam, mit seiner Oesellschaft ausfüllt. Die Gesellschaft ^dieser Herren braucht darum nichts weiter als eine Anzahl Sklaven, und die Eigentümer der Sklaven brauchen nicht frei zu sein. Wenn sie wegen ihres Eigentums an I.and und Leuten Herren im eminenten Sinne genannt werden, sind sie darum nicht weniger Philister, als ihre Leute? Menschen, das wären geistige Wesen, freie Männer, Republikaner. Beides wollen die Spießbürger nicht sein. Was bleibt ihnen übrig, zu sein und zu wollen?"

„Was sie wollen, leben und sich fortpflanzen (und weiter, sagt Goethe, bringt es doch keiner), das will auch das Tier, höchstenswürde ein deutscher Politiker noch hinzuzusetzen haben, der Mensch wisse aber, daß er es wolle, und der Deutsche sei so besonnen, nichts weiter zu wollen. Das Selbstgefühl des Menschen, die Freiheit, wäre in der Brust dieser Menschen erst wieder zu erwecken. Nur dies Gefühl, welches mit den Griechen aus der Welt und mit dem Christentum in den blauen Dunst des Himmels verschwindet, kann aus der Gesellschaft wieder eine Gemeinschaft der Menschen für ihre höchsten Zwecke, einen demokratischen Staat machen."

„Die Menschen dagegen, welche sich nicht als Menschen fühlen, wachsen ihren Herren zu, wie eine Zucht von Sklaven oder Pferden. Die angestammten Herren sind der Zweck dieser ganzen Gesellschaft. Diese Welt gehört ihnen. Sie nehmen sie, wie sie ist und sich fühlt. Sie nehmen sich selbst, wie sie sich vorfinden, und stellen sich hin, wo ihre Füße gewachsen sind, auf die Nacken der politischen Tiere, die keine andere Bestimmung kennen, als ihnen ,Untertan, hold und gewärtig' zu sein."

„Die Philisterweit ist die politische Tierwelt, und wenn wir ihre Existenz anerkennen müssen, so bleibt uns nichts übrig, als dtm status quo einfacherweise recht zu geben. Barbarische Jahrhunderte haben ihn erzeugt und ausgebildet, und nun steht er da als ein konsequentes System, dessen Prinzip die entmenschte Welt ist."

„Ich mache Sie nur darauf aufmerksam, daß die Feinde des Philistertums, mit einem Wort ;ille denkenden und alle leidenden Menschen zu einer Verständigung gelangt sind, wozu ihnen früher durchaus die Mittel fehlten, und daß selbst das passive Fortpflanzungssystem der alten Untertanen jeden Tag Rekruten für den Dienst der neuen Menschheit wirbt. Das System des Erwerbs und Handels, des Besitzes und der Ausbeutung der Menschen führt aber noch viel schneller als die Vermehrung der Bevölkerung zu einem Bruch innerhalb der jetzigen Gesellschaft, den das alte System nicht zu heilen vermag, weil es überhaupt nicht heilt und schafft, sondern nur existiert und genießt. Die Existenz der leidenden Menschheit, die denkt, und der denkenden Menschheit, die unterdrückt wird, muß aber notwendig für die passive und gedankenlos genießende Tierwelt der Philisterei ungenießbar und unverdaulich werden."

„Von unserer Seite muß die alte Welt vollkommen ans Tageslicht gezogen und die neue positiv ausgebildet werden. Je länger die Ereignisse der denkenden Menschheit Zeit lassen, sich zu besinnen, und der leidenden, sich zu sammeln, um so vollendeter wird das Produkt in die Welt treten, welches die Gegenwart in ihrem Schöße trägt."

„In Deutschland wird alles gewaltsam unterdrückt, eine wahre Anarchie des Geiste?, das Regiment der Dummheit selbst ist hereingebrochen, und Zürich gehorcht den Befehlen aus Berlin; es wird daher immer klarer, daß ein neuer Sammelpunkt für die wirklich denkenden und unabhängigen Köpfe gesucht werden muß. Ich bin überzeugt, durch unsern Plan würde einem wirklichen Bedürfnisse entsprochen werden, und die wirklichen Bedürfnisse müssen sich doch auch wirklich erfüllen lassen. Ich zweifle also nicht an dein Unternehmen, sobald Ernst damit gemacht wird."

„Größer noch als die äußeren Hindernisse scheinen beinahe die inneren Schwierigkeiten zu sein. Denn wenn auch kein Zweifel über das .Woher', so herrscht desto mehr Konfusion über das ,Wohin'. Nicht nur, daß eine allgemeine Anarchie unter den Reformern ausgebrochen ist, so wird jeder sich selbst gestehen müssen, daß er keine exakte Anschauung von dem hat, was werden soll. Indessen ist das gerade der Vorzug der neuen Richtung, daß wir nicht dogmatisch die Welt antizipieren, sondern erst aus der Kritik der alten Welt die neue finden wollen. Bisher hatten die Philosophen die Auflösung aller Rätsel in ihrem Pulte liegen, und die dumme cxoterische Welt hatte nur das Maul aufzusperren, damit ihr die gebratenen Tauben der absoluten Wissenschaft in den Mund flogen. Die Philosophie hat sich verweltlicht, und der schlagendste Beweis dafür ist, daß das philosophische Bewußtsein selbst in die Qual des Kampfes nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich hineingezogen ist, ist die Konstruktion der Zukunft und das Fertigwerden für alle Zeiten nicht unsere Sache, so Ist desto gewisser, was wir gegenwärtig zu voll-; bringen haben, ich meine die rücksichtslose Kritik alles Bestehenden, rücksichtslos sowohl in dem Sinne, daß die Kritik sich nicht vor ihren Resultaten fürchtet und ebensowenig vor dem Konflikte mit den vorhandenen Mächten."

„Ich bin daher nicht dafür, daß wir eine dogmatische Fahne aufpflanzen, im Gegenteil. Wir müssen den Dogmatikern nachzuhelfen suchen, daß sie ihre Satze sich klar machen. "So ist namentlich der Kommunismus eine dogmatische Abstraktion, wobei ich aber nicht irgendeinen eingebildeten und möglichen, sondern den wirklich existierenden Kommunismus, wie ihn Gäbet, Dezamy, Weitling usw. lehren, im Sinn habe. Dieser Kommunismus ist selbst nur eine aparte, von seinem Gegensatz, dem Privatwesen, infizierte Erscheinung des humanistischen Prinzips. Aufhebung des Privateigentums und Kommunismus sind daher keineswegs identisch, und der Kommunismus hat andere sozialistische Lehren, wie die von Fourier, Proudhon-usw. nicht zufällig, sondern notwendig sich gegenüber entstehen sehen, weil er selbst nur eine besondere, einseitige Verwirklichung des sozialistischen Prin'ios ist."

„Und das ganze so ialistische Prinzip ist wieder nur die eine S.ite, welche die Realität des wahren menschlichen Wesens betrifft. Wir «'"■haben uns ebensowohl um die andere Seite, um die theoretische Existenz des Menschen zu kümmern, also Religion, Wissenschaft usw. zum Gegenstande unserer Kritik zu machen.' Außerdem wollen wir

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auf unsere Zeitgenossen wirken, und zwar auf unsere deutschen Zeitgenossen. Es fragt sich, wie ist das anzustellen? Zweierlei Fakia lassen sich nicht ableugnen. Einmal die Religion, dann die Politik sind Gegenstände, welche das Hauptinteresse des jetzigen Deutschland bilden. An diese, wie sie auch sind, ist anzuknüpfen, nicht irgendein System, wie etwa der Voyage en Icarie, ihnen~f€Flig entgegenzusetzen/' ' „Es hindert uns also nichts, unsere Politik an die Parteinahme in der Politik, also an wirkliche Kämpfe, anzuknüpfen und mit ihnen zu identifizieren. Wir treten dann nicht der Welt doktrinär mit einem neuen Prinzip entgegen. Hier ist die Wahrheit, hier knie ich nieder! Wir entwickeln der Welt aus den Prinzipien der Welt neue Prinzipien. Wir sagen ihr nicht: Laß ab von deinen Kämpfen, sie sind dummes Zeug: wir wollen dir die wahre Parole des Kampfes zuschreien. Wir zeigen ihr nur, warum sie eigentlich kämpft, und das Bewußtsein ist eine Sache, die sie sich aneignen muß, wenn sie auch nicht will.."

„Die Reform des Bewußtseins besteht nur darin, daß man die Welt ihr Bewußtsein inne werden läßt, daß man sie aus dem Traum über sich selbst aufweckt, daß man ihre eigenen Aktionen ihr erklärt. Unser ganzer Zweck kann in nichts anderem bestehen, wie dies auch* bei Feuerbachs Kritik der Religion der Fall ist, als daß die religiösen und politischen Fragen in "die selbstbewußte menschliche Form gebracht werden."

„Unser Wahlspruch muß also sein: Reform des Bewußtseins nicht durch Dogmen, sondern durch Analysierung des mystischen, sich selbst unklaren Bewußtseins, trete es nun religiös oder politisch auf. Es wird sich dann zeigen, daß die Welt längst den Traum von einer Sache besitzt, von der sie nur das Bewußtsein besitzen muß, um sie wirklich zu besitzen. Es wird sich zeigen, daß es sich nicht um einen großen Gedankenstrich zwischen Vergangenheit und Zukunft handelt, sondern uni die Vollziehung der Gedanken der Vergangenheit. Es wird sich endlich zeigen, daß die Menschheit keine neue Arbeit beginnt, sondern mit Bewußtsein ihre alte Arbeit zustande bringt."

„Wir können also die Tendenz unseres Blattes in ein Wort fassen: Selbst Verständigung (kritische Philosophie) der Zeit Ober ihre Kämpfe und Wunsche. Dies ist eine Arbeit für die Welt und für uns. Sie kann nur das Werk vereinter Kräfte sein. Es handelt sich um eine Beichte, um weiter nichts. Um sich ihre Sünden vergeben zu lassen,

braucht die Menschheit sie nur für das zu erklären, was sie sind."

„ * *

Als Marx 1844 nach Paris kam, war er schon „Marxist" und sein ganzes Interesse wandte sich dem Proletariat zu. Wir übergehen hier das äußere Leben von Marx und berühren auch nur die Punkte seiner psychischen Entwicklung, die seine spätere Stellung zu Bakunin beeinflußten. Dazu gehört vor allem sein tief gründliches Studium der Ökonomie und seine Erfahrungen in den Revolutionen von 1848—1849.

Das kommunistische Manifest kann als der vorläufige^. Abschluß der Marxschen Entwicklung betrachtet werden, soweit sie für uns in Betracht fällt, mit einer Einschränkung

freilich, die das Resultat der Bewegungen von 1848—1849 war, daß Marx nach dieser Zeit, in schroffem Gegensatz zu Bakunin, durchaus nicht mehr an die Möglichkeit einer nahen Revolution glaubte. Marx hatte große Hoffnung auf die 48er Revolution gesetzt, er hatte sich hegreifliche Illusionen über die Kraft des Proletariats gemacht, mit dem und für das er in der Neuen Rheinischen Zeitung kämpfte, und noch bis zum Sommer 1850 konnte er nicht an die gräßliche Niederlage und das endgültige Ende der Bewegung glauben. Aber um diese Zeit hatten ihn seine Studien über die ökonomischen Ursachen des Rätsels so weit geführt, daß er zur Auffassung kam, daß die Gegenrevolution vorläufig die Revolution abgelöst und daß man den Arbeitern zu sagen habe: „Ihr habt .15, 20, 50 Jahre Bürgerkriege und Völkerkämpfe durchzumachen, nicht nur um die Verhältnisse zu ändern, sondern um euch selbst zu ändern und zur politischen Arbeit zu befähigen." Zu seinen Gegnern im Kommunistenbund gewendet, fügte er hinzu: „Ihr sagt das Gegenteil: ,Wir müssen gleich zur Herrschaft kommen oder wir können uns schlafen legen4. Während wir speziell die deutschen Arbeiter auf die un-. entwickelte Gestalt des deutschen Proletariats hinweisen, schmeichelt ihr aufs plumpste dem Nationalgefühl und dem Standesvorurteil der deutschen Handwerker, was allerdings populärer ist. Wie von den Demokraten das Wort Volk zu einem heiligen Wesen gemacht wird, so von uns das Wort Proletariat! Wie die Demokratie schiebt ihr der revolutionären Entwicklung die Phrase der Revolution unter." v *

Marx hatte sich in langsamer Entwicklung, mit ungeheurer Zähigkeit und Geduld, zu einer Erkenntnis durchgerungen, die er schon 1843 ahnungsvoll in dem Satze formulierte: Je länger die Ereignisse der denkenden Menschheit Zeit lassen, sich zu besinnen, und der leidenden, sich zu sammeln, um so vollendeter wird das Produkt in die Welt treten, welches die We,lt in ihrem Schöße trägt. Und mit dieser Erkenntnis und Erfahrung im Blut treffen wir ihn, als er 1864 in das Komitee gewählt wurde, das den Auftrag bekam, Programm und Statuten einer internationalen Arbeitergesellschaft zu entwerfen. Marx arbeitete ein Programm und Statuten aus, die einstimmig von dem Komitee angenommen und dem ersten Kongreß der Internationalen Arbeiterassoziation, wie.der neue Bund hieß, im Jahre 1866 in Genf vorgelegt wurden.

4. Kotigreß der läternationale

1-ÄpMarx die Statuten der internationalen Arbeiterasso-ziation fckj&rbeitete, knüpfte er nicht nur realen INfe

dürfnisse des. damaligen Proletariates an, sondern nahm auch aufs sorgfältigste Rücksicht auf seine zurzeitigen Forderungen und seine revolutionäre Leistungsfähigkeit, die er im Gegensatz zu Bakunin niemals hoch einschätzte. Als er die allgemeinen Erwägungen zu den Statuten schrieb, liroÄ:-er;nicht als einer, der das Proletariat von außen betrachtet, sondern als ein in ihm stehender. Er war eine Art Sammellinse, die alle Strahlen in sich aufnimmt, sie $^zentriertn tihd formuliert. Die Forderungen, die er so aufstellen mußte, waren nicht seine letzten Wünsche, sondern der Ausdruck des könnenden Wollens des Proletariats der verschiedensten Länder. Marx sprach in dem Programm als :|jtjjjj$ technische' Verstand ider Proletariermasse und nicht als Individuum. So sehr deshalb auch das Programm in der Sache, im Kern revolutionär war, so sehr mußte es in den Einzelforderungen reformerisch und durchaus ohne Dogmen belastet sein, galt es doch, einen Boden für die internationale Aktion der Arbeiterklasse zu finden, auf dem Pp^i^ftiassaHeaner, französische Ptoudhorvisten üttd* eng-lische Gewerkschaftler einmütig zusammen wirken konnten. PfirJ^^p'^fe; allgemeinen Wahlrechts, der Republik usw^i mußten deshalb den nationalen Arbeiterorganisationen über-

eri^c ngf

l^g^^JteT;Ä^fi^fe^ilieB!;^glischen, für die $&tizösischcn und J Äl^eitfcr: l^^tötl.' ^ ESefeÄ - ^^ern ati ona 1 ^ ^Jbriicierl^cii^ Zusammengehen wird als die Vorbedingung der Befreiung

welch e l^t^ärtifrgj^ der!

i^j^^B^öW^"1Warenüi pkogramn»nkbt enthafft^fc. M^p^H^^MW^^^^^fl^tf^11 ST auf einen solchg£ S^^^^^s^m^^^^äM^^ltt^^^ 'ESjtt- ökonomis^B^^ßf^fe?, zipation der Arbeiterklasse wird stfs das große Ziel dargestellt, dem jede politische Bewegung als Mittel untergeordnet Mm^^^^mi^

||Der Ä|erlauf des jKongresses und seine Wirkung auf die gesa

mulierung von Manlffelücklich gewesen, daß er dem Proleij tariat aus dem H erZ^^^^^p^g daß ;;er es aus widerstrebenden, voneiflat}p|| abweichenden Ansichten das Gemeinsame herauszuholenSlicht zum mindesten hatte

dazu beigetragen die Formulierung des Paragraphen über piMlitische Aktion, von der einfach erklärt wurde, daß sie der ökonomischen Aktion als bloßes Mittel untergeordnet werden müsse. Die Organisation der internationalen Arbeiterassoziation gipfelten in einem Generalrat, der zusammengesetzt sein sollte aus Arbeitern der verschiedenen, in der Assoziation vertretenen Ländern. Die Befugnisse des Generalrats bestanden darin, die internationale Vermittlung zwischen den Arbeiterorganisationen der verschiedenen Länder zu übernehmen, die Arbeiter jedes Landes fortdauernd über die Bewegungen ihrer Klasse in anderen Ländern zu unterrichten, statistische Untersuchungen über die Lage der arbeitenden Klassen anzustellen, Fragen von allgemeinem Interesse in allen Arbeitergesellschaften erörtern zu lassen, im Falle internationaler Streitigkeiten eine gleichmäßige und gleichzeitige Aktion der assoziierten Gesellschaften zu veranlassen, periodische Berichte zu veröffentlichen und in ähnlichen Aufgaben. Der Generalrat wurde vom Kongreß gewählt, der jährlich einmal zusammentrat. Der Kongreß bestimmte den Sitz des Generalrats sowie Ort und Zeit des nächsten Kongresses. Doch war der Generalrat befugt, die Zahl seiner Mitglieder zu vervollständigen und im Notfalle den Ort des Kongresses zu verlegen, nicht aber die Zeit seines Zusammentrittes hinauszuschieben. Jede Sektion, wie klein auch immer die Zahl ihrer Mitglieder war, hatte das Recht, einen Delegierten auf den allgemeinen entsenden. Die Arbeitergesellschaften der einzelnen Länder, die sich der Internationale anschlössen, behielten ihre gesonderte Organisation unangetastet bei. Keiner unabhängigen Lokalgesellschaft war verwehrt, unmittelbar mit dem Generalrat zu verkehren, doch wurde es als eine für die wirksame Tätigkeit des Generalrats notwendige Vor-

gesonderten Arbeitergesell-"-fctoder sich Soweit möglich zu eriKörperschaften

iffi | Auch keine An-

zeichert Wie auf

sehr über weitgehende prinzipielle fragen, als über Einzelheiten der praktischen Tagesarbeit. Man sprach über Kredit und Volksbanken, Genossenschaften, integrale Erziehung, Religion, Universalsprache, Gefahr der Entstehung eines fünften Standes. Ober den Krieg wurde eine Resolution gefaßt des Inhalts, daß er nur durch Beseitigung der heutigen sozialen Organisation verunmöglicht werden könnte. Von der politischen Befreiung wurde erklärt, daß sie mit der sozialen unzertrennlich verbunden und daß die Einführung politischer Freiheiten eine Vorbedingung der sozialen Emanzipation sei; diese letztere Erklärung war durch die Genfer Delegierten dem Kongreß zur Abstimmung vorgelegt worden: man hatte gewisse Pariser (Tolain, Fribourg usw.) beschuldigt, sie seien Plon-Plon (Prinz Napoleon) verkauft; man wollte sie durch diesen Antrag einfach zwingen, ihre zweideutige Stellung zu klären und sehen, ob sie eine eindeutig antibonapartistische Erklärung annehmen würden, die nichts anderes bedeutete als: Man muß das Kaiserreich umstürzen.

Im weiteren wurde, als etwas prinzipiell Neues, bestimmt, daß die Anstrengung der Völker dahingehen müsse, den Staat zum Besitzer der Transport- und Zirkulationsmittel zu machen, um so das Monopol der großen Gesellschaften zu vernichten.

In der Diskussion entwickelte der Belgier De Paepe auch die Idee der Sozialisierung des Grund und Bodens, worunter nicht etwa Verstaatlichung bei bestehender politischer Konstitution gemeint war; gegen eine solche wehrte er sich' energisch. Aber er begegnete auf dem Kongreß heftiger Opposition von Seiten eines Teils der Mutuellisten. Da man sich nicht einigen konnte, wurde die Frage dem nächsten Kongreß zur Behandlung überwiesen.

Ein paar Tage nach. dem 2. Kongreß der Internationale wurde der Kongreß der Liga für Frieden und Freiheit in Genf eröffnet. Es war der Kongreß der paar Reste von Idealisten, die die Bourgeoisie noch enthielt. Man kann sagen, es war ein Kongreß der Blüte der damaligen bürgerlichen Intellektuellen. Auf diesem Kongresse finden wir auch die meisten Delegierten des Lausanner Kongresses der Internationale wieder und außerdem einen Menschen, der später eine große Rolle in der Internationale.spielen sollte: